Die im Herbst 2021 gegründete Jüdische Kultusgemeinde Dresden ist mittlerweile um fast zwei Drittel gewachsen. «Wir haben aktuell rund 200 Mitglieder», sagte Rabbi Akiva Weingarten vor der Anbringung eines Davidsterns an der Außenwand ihres Domizils am Donnerstag. Es gebe viele Juden in der Stadt, die vorher nicht zu einer Gemeinde gehörten und bei ihnen ein Zuhause gefunden hätten. «Studenten, Israelis oder auch deutsche Juden.» Mit einem Altersdurchschnitt von 28 Jahren ist die Kultusgemeinde zudem eine junge Gemeinschaft.
Der in einer Dresdner Werkzeugbaufirma angefertigte Davidstern ist laut Weingarten aus Edelstahl. Zugleich werde auch die Mesusa, eine Schriftkapsel mit auf Pergament geschriebenem Text aus der Bibel, angebracht - «von einem ultraorthodoxen Rabbiner». Das sei sehr selten.
Die Jüdische Kultusgemeinde ist seit Ende September 2021 die dritte jüdische Gemeinde in Sachsens Landeshauptstadt. Sie sei «sehr offen und liberal», sagte Weingarten. So gebe es keine Trennung von Frauen und Männern im Gottesdienst, Frauen dürften vorbeten, die Gottesdienste von nicht-jüdischen Menschen besucht werden und diese sich auch ins Gemeindeleben einbringen.
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten