Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur bietet am 3. Dezember 2024 einen telefonischen Beratungstag für ehemalige DDR-Heimkinder an. Zwischen 8:00 und 16:00 Uhr steht Maximilian Heidrich unter der Telefonnummer 0351 493 3700 für Fragen rund um Rehabilitierung und Entschädigung zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Unterstützung für Betroffene
Der Telefonsprechtag richtet sich an Menschen, die in DDR-Spezialkinderheime oder Jugendwerkhöfe eingewiesen wurden. Diese Einrichtungen dienten nicht der Fürsorge, sondern der Umerziehung zu „sozialistischen Persönlichkeiten“. Die Betroffenen waren strenger Kontrolle, harter Arbeit und oftmals auch Gewalt ausgesetzt. Bis heute leiden viele unter den Folgen.
Seit 2019 haben sich die rechtlichen Möglichkeiten zur Anerkennung des erlittenen Unrechts verbessert. Beim Beratungstag werden individuell die nächsten Schritte zur Rehabilitierung besprochen. Zudem gibt es Informationen zum Sächsischen Härtefallfonds für politisch Verfolgte der DDR und die Möglichkeit, Termine für Traumaberatungen zu vereinbaren.
Hintergründe der DDR-Heimerziehung
In den insgesamt 38 Spezialkinderheimen und 41 Jugendwerkhöfen der DDR durchliefen rund 135.000 Kinder und Jugendliche eine von Isolation, harter Arbeit und Misshandlung geprägte Zeit. Allein in Sachsen gab es zehn Einrichtungen, darunter den berüchtigten Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau.
Betroffene können sich am Beratungstag nicht nur zu den rechtlichen Möglichkeiten informieren, sondern auch Unterstützung in ihrem weiteren Umgang mit der Vergangenheit finden.
