Um die hohen Infektionszahlen zu drücken, erhält der Landkreis Mittelsachsen 18 000 zusätzliche Impfdosen. Zur Begründung verwies Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Donnerstag darauf, dass der Landkreis neben dem Erzgebirgskreis aktuell die Region mit dem höchsten Infektionsgeschehen in Sachsen ist. Nur in diesen beiden Landkreisen liegt die Wocheninzidenz noch über der Marke von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen.
Laut Köpping werden zusätzlich 10 000 Dosen Astrazeneca und 8000 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson im Kreis Mittelsachsen zur Verfügung gestellt. Zugleich mahnte sie die Bevölkerung zu Geduld beim Impfen, da insgesamt noch immer nicht genug Impfstoff bereitstehe.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) verwies auf Erfolge im Kampf gegen die Pandemie im Vogtland. War diese Region Brennpunkt in Sachsen, hat sie inzwischen den zweitniedrigsten Inzidenzwert. Das sei dem konsequenten Vorgehen dort zu verdanken. Ziel sei, vom System der Kontaktvermeidung zu einem System sicherer Kontakte zu kommen und so wieder mehr Normalität zu ermöglichen. Dabei sei neben dem Impfen das Testen sowie das Einhalten der Hygieneregeln wichtig.
«Diese Pandemie hat an Kraft verloren», konstatierte Kretschmer mit Blick auf die gesunkenen Infektionszahlen. Vorsicht sei dennoch weiter angebracht. «Immer dann, wenn wir uns zu sicher gefühlt haben, hat es einen Rückschlag gegeben.»
Schon in der vergangenen Woche hatte die Landesregierung angekündigt, im Erzgebirgskreis mehr Tempo beim Impfen zu machen, um die Infektionszahlen zu senken - mit zusätzlichem Impfstoff und längeren Öffnungszeiten des Impfzentrums in Annaberg-Buchholz.
Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag lag die Wocheninzidenz im Kreis Mittelsachsen bei 110,5, im Erzgebirgskreis bei 182,4. Sachsenweit wurde der Wert mit 85,5 angegeben.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH