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Apotheken-Protest: «sehr große Mehrheit beteiligt»

Eine Mitarbeiterin klebt einen Hinweiszettel für den kommenden Schließtag an die Tür der Sonnen-Apotheke. / Foto: Jan Woitas/dpa
Eine Mitarbeiterin klebt einen Hinweiszettel für den kommenden Schließtag an die Tür der Sonnen-Apotheke. / Foto: Jan Woitas/dpa

Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung sind am Mittwoch viele Apotheken in Sachsen geschlossen geblieben. Eine Auskunft über die genaue Zahl konnte der Sächsische Apothekerverband am Mittwoch nicht nennen. Von den 919 Apotheken im Freistaat habe sich einer Sprecherin zufolge «die sehr große Mehrheit beteiligt».

Mit dem bundesweiten Protesttag wollten die Apotheken im Streit um höhere Honorare und bessere Arbeitsbedingungen den Druck auf den Bund erhöhen. Lieferengpässe, Personalnot, Bürokratisierung und eine seit Jahren bestehende Unterfinanzierung setzten die Apotheken laut Berufsverbänden zunehmend unter Druck. Die Verbände haben deshalb einen Zehn-Punkte-Forderungskatalog aufgestellt. Sie verlangen unter anderem eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung.

«Ich schätze die Arbeit der Apothekerinnen und Apotheker und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheken in Sachsen sehr», sagte die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Während der Corona-Pandemie etwa hätten sie als Problemlöser vor Ort eine wichtige Rolle gespielt. «Zur Wahrheit gehört aber auch, dass losgelöst von der Pandemie das Apothekenhonorar mit zahlreichen Maßnahmen angehoben wurde.»

Köpping sagte, sie wisse jedoch auch, dass einzelne Apotheken - vor allem in Stadtrandlagen und im ländlichen Raum - mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Diese Probleme wolle ihr Ministerium zusammen mit den Berufsvertretungen der Apothekerinnen und Apotheker künftig lösen.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) teilte am Abend per Twitter mit: «Apotheken sind ein Grundpfeiler der medizinischen Versorgung. Wir wollen und müssen sie flächendeckend im Land erhalten. Lieferschwierigkeiten, steigende Bürokratie und keine angehobene Vergütung setzen die Apotheken immer stärker unter Druck.» Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse die Sorgen der Apotheker und Apothekerinnen ernst nehmen und gemeinsam mit ihnen nach Lösungen suchen, so Kretschmer.

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