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Bundesgesundheitsminister Lauterbach verkennt Versorgungslage in Deutschland

Eine Mitarbeiterin sucht rezeptpflichtige Medikamente aus einem Apothekenschrank. / Foto: Jens Büttner/dpa
Eine Mitarbeiterin sucht rezeptpflichtige Medikamente aus einem Apothekenschrank. / Foto: Jens Büttner/dpa

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verkennt aus Sicht des Sächsischen Apothekerverbandes «die mittlerweile dramatische Versorgungslage in Deutschland». Das zeigten Lauterbachs Ideen für eine umfassende Strukturänderung der Arzneimittelversorgung, die realitätsfern seien, sagte der Vorsitzende Thomas Dittrich am Mittwoch laut Mitteilung zum Deutschen Apothekertag. Statt die Ursachen der Probleme anzugehen, sollten bewährte «und vor allem hoch effizient» arbeitende Strukturen vor Ort zu Lasten der Patienten erheblich geschwächt werden.

Dittrich kündigte an, dass sächsische Apotheken am 2. Oktober erneut ganztätig geschlossen blieben. Seit Monaten sei ein Termin beim Minister zum konstruktiven Dialog mit den ausgewiesenen Fachleuten angefragt, aber «offensichtlich nicht gewollt». Daher bleibe nur Protest, «um auf die Missstände öffentlich aufmerksam zu machen». Für den bundesweiten Protest am 14. Juni habe es großes Verständnis in der Bevölkerung und seitens der Landesregierung gegeben.

«Allen ist klar, dass an der Sparschraube Apotheke nicht länger gedreht werden darf», sagte Dittrich. Vielmehr brauche es dringend finanzielle Entlastung, um die Versorgung mit Arzneimitteln weiter zu sichern. Er zählte als Probleme unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen, teils widersinnige Bürokratie und ein seit zehn Jahren nicht angepasstes Honorar bei immens gestiegenen Kosten auf.

Der Verband vertritt die Interessen von knapp 900 Apotheken im Freistaat.

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