Nach der erneuten Verwirrung um den Impfstoff von Astrazeneca hat der Medizinische Vorstand am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) die Überprüfung der aktuellen Impfempfehlung begrüßt. Zudem plädiere er für eine geeignete Risikoeinschätzung, sagte Prof. Christoph Josten am Dienstag auf Anfrage. Berlin und Brandenburg hatten am Dienstag nach neuen Daten über Nebenwirkungen die Corona-Impfungen mit Astrazeneca für Menschen unter 60 Jahren vorerst ausgesetzt.
Am UKL werden laut Josten derzeit keine Erstimpfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca bei Frauen unter 45 Jahren vorgenommen. Zuvor hatten am Klinikum allerdings mehr als 1000 Mitarbeiter die Erstimpfung mit diesem Vakzin erhalten. «Das Vertrauen in die Impfung ist allgemein am UKL sehr hoch, die angebotenen Impftermine, auch mit Astrazeneca, wurden immer vollumfänglich wahrgenommen», betonte Josten. Am Universitätsklinikum in Dresden wird dagegen kein Astrazeneca gespritzt.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen am Dienstagabend über den weiteren Umgang mit dem Impfstoff von Astrazeneca beraten. Hintergrund waren nach Impfungen bekannt gewordene Fälle von Hirnvenenthrombosen vor allem bei Frauen. Das Land Berlin hatte Impfungen mit Astrazeneca bei Menschen unter 60 Jahren gestoppt. Mehrere Kliniken kündigten ebenfalls Impfpausen an.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH