Trotz wechselhaftem Wetters haben am Pfingstwochenende viele Sachsen die jüngsten Corona-Lockerungen für einen Restaurantbesuch genutzt. Der war etwa in Dresden und Leipzig allerdings nur im Freien möglich. In der Dresdner Altstadt waren die Plätze der Außengastronomie begehrt und Gäste ließen sich dort unter anderem Eis und Kuchen schmecken. Auch in Leipzig waren die Biergärten und Freisitze etlicher Cafés und Restaurants bis in die Abendstunden bevölkert. Regen Ausflugsverkehr gab es am Wochenende zudem in Richtung der Nachbarländer Tschechien und Polen.
In der Dresdner Neustadt nutzten Hunderte Menschen nach einem Bericht von «TAG24» die Lockerungen für ausgelassene Feiern. Straßenbahnen hätten es an der Ecke Rothenburger-/Louisenstraße schwer gehabt, durch die Menschenmenge zu kommen. Zu Verstößen gegen Corona-Regeln konnte die Polizeidirektion Dresden am Sonntag keine Auskunft geben. Es seien aber Beamte vor Ort gewesen, hieß es auf Anfrage.
Die vielerorts gesunkenen Inzidenzwerte ermöglichen derweil Lockerungen in weiteren Städten und Landkreisen. So dürfen ab Montag auch in Chemnitz Gaststätten im Freien wieder Gäste bewirten. Die Lockerungen seien möglich, da am Samstag die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt den fünften Tag in Folge unter der Marke von 100 lag, teilte die Stadtverwaltung mit. Damit fällt ab Montag (24. Mai) auch die nächtliche Ausgangssperre weg und es dürfen Ferienwohnungen und Campingplätze öffnen. Auch der Besuch von Museen, Galerien, Kinos und Theatern ist mit Terminbuchung und negativem Corona-Test möglich, ebenso Sport im Freien von bis zu 20 Minderjährigen in Gruppen.
Auch der Landkreis Bautzen kündigte solche Lockerungsschritte für Montag an, im Landkreis Leipzig trat die sogenannte Bundes-Notbremse nach Angaben des Landratsamtes schon am Pfingstsonntag außer Kraft, so dass Außengastronomie und Kultureinrichtungen unter Auflagen öffnen durften. Vor allem für das Erzgebirge liegen solche Erleichterungen wegen der hohen Inzidenz noch in weiter Ferne. Am Sonntag lag die Wocheninzidenz im Erzgebirgskreis bei knapp 174 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen.
Offensichtlich nutzten etliche Bewohner in den Grenzregionen jedoch das verlängerte Wochenende für einen Ausflug zum Einkaufen oder Restaurantbesuch in den Nachbarländern. An den Grenzübergängen habe es verstärkten Reiseverkehr gegeben, informierte die Bundespolizeidirektion Pirna auf Anfrage. Größere Staus habe es aber nicht gegeben. Während die Biergärten im Erzgebirge geschlossen waren, habe kurz hinter der Grenze auf tschechischer Seite Hochbetrieb geherrscht, berichtete der MDR.
Unterdessen wollten Sachsens Christen am Sonntag und Montag ihre Pfingstgottesdienste wieder verstärkt in Präsenz feiern - allerdings gibt es weiterhin Einschränkungen etwa bei der Gottesdienstdauer und Abständen. Etliche Gemeinden planten zudem Gottesdienste unter freiem Himmel.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH