Forscher der TU Chemnitz haben vor schädlichen Folgen von E-Zigaretten etwa bei Jugendlichen gewarnt. Zwar sei das Rauchen heute in der jungen Generation weniger verbreitet. Die Nutzung elektronischer Ersatzprodukte wie Verdampfer nehme aber zu. «Nicht zuletzt die Bewerbung solcher Produkte durch jugendliche Influencer in den sozialen Medien weckt die Neugierde für die scheinbar harmlose Variante des Nikotinkonsums», erklärte am Freitag Sören Kuitunen-Paul von der Raucherambulanz Chemnitz.
Nach Angaben der Fachleute ist der Dampf jedoch ein Aerosol mit entzündungsfördernden, gefäßschädigenden und krebsfördernden Eigenschaften, von dem noch nicht kalkulierbare Gesundheitsrisiken ausgehen. Manch ein Raucher sehe in E-Zigaretten ein Hilfsmittel, um vom Tabakrauchen loszukommen. Auch das sehen die Chemnitzer Experten kritisch. Sie verwiesen auf Einschätzungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Demnach setze die Mehrheit der Konsumenten von E-Zigaretten, die ein Leben ohne Rauchen anstrebe, den Konsum herkömmlicher Zigaretten trotzdem fort oder greife dauerhaft zu elektronischen Zigaretten. Dann blieben sie weiter in Abhängigkeit.
Am Dienstag (31. Mai) wird der Weltnichtrauchertag begangen. Die Raucherambulanz ist eine Einrichtung des Instituts für Psychologie der Technischen Universität Chemnitz. Dort werden Menschen professionell begleitet, die aus der Sucht aussteigen wollen. Seit 2020 werden dazu den Angaben zufolge auch digitale Kurse angeboten.
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