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Sachsen fördert Infrastruktur um Flughafen Leipzig/Halle

Ein Flugzeug bei der Landung. / Foto: Boris Roessler/dpa/Symbolbild
Ein Flugzeug bei der Landung. / Foto: Boris Roessler/dpa/Symbolbild

Mehr Starts und Landungen in der Nacht, mehr Lärm: Der Flughafen Leipzig/Halle soll erheblich ausgebaut werden, schließlich boomt das Frachtgeschäft. Sachsen fördert Straßen und Radwege im Umfeld sowie eine Schwimmhalle.

Im Zuge des geplanten Ausbaus am Flughafen Leipzig/Halle soll die Infrastruktur in den umliegenden Gemeinden verbessert werden. Für die Umsetzung von verkehrsverbessernden Maßnahmen stellt der Freistaat Sachsen eine Sonderfinanzierung über einmalig 24 Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt 2023/24 bereit, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Der geplante Flughafenausbau werde zu einer weiteren positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Region rund um den Flughafen beitragen, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Das Projekt stehe in einem «überragenden Landesinteresse».

Da der Flughafen gleichzeitig eine Belastung für Anwohner darstelle, sei die Umsetzung von Lärm- und Umweltschutzmaßnahmen ein wichtiger Teil der Strategie, sagte Verkehrsminister Martin Dulig (SPD). «Die jetzt festgelegten Maßnahmen sollen in den betroffenen Kommunen zu einer Steigerung der Lebensqualität und zu einer bedarfsgerechten Anpassung des Verkehrsnetzes beitragen.» In dem Plan sind demnach 30 Verkehrsprojekte enthalten.

Neben den Maßnahmen für den Straßen- und Radverkehr wird der Bau einer neuen Schwimmhalle in Schkeuditz gefördert. Geplant sind ein Schwimmerbecken mit sechs Bahnen, ein Lehrschwimmbecken und ein Planschbecken. Der Neubau soll knapp 25 Millionen Euro kosten, wovon der Freistaat bis zu 21 Millionen Euro übernimmt. Die alte Schwimmhalle war 1996 geschlossen worden.

Als «misslungene Symbolpolitik» bezeichnete der mobilitätspolitische Sprecher der Linksfraktion, Marco Böhme, die Maßnahmen der Landesregierung. Statt deutliche Schritte für mehr Lärmschutz zu unternehmen, würden die Kommunen mit symbolischen Weihnachtsgeschenken bedacht. «Denn eine neue Schwimmhalle bringt keine ruhigen Nächte für die von Fluglärm belasteten Anwohnerinnen und Anwohner.»

Der Flughafen Leipzig/Halle an der Grenze von Sachsen und Sachsen-Anhalt ist inzwischen der zweitgrößte Frachtairport in Deutschland. Die Mitteldeutsche Flughafen AG will 500 Millionen Euro in den weiteren Ausbau investieren. Unter anderem sollen mehr Stellplätze für Frachtflieger geschaffen werden. In Leipzig/Halle gibt es für Frachtmaschinen eine Nachtflugerlaubnis.

Gegen die Ausbaupläne des Flughafens haben Bürgerinnen und Bürger mehr als 1500 Einwendungen bei der Landesdirektion Sachsen eingereicht. Diese werden aktuell geprüft. Noch sei unklar, wann mit einer Entscheidung über das Planfeststellungsverfahren zu rechnen sei, sagte ein Sprecher der Landesdirektion auf Anfrage.

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