Die Zahl der alkoholkranken Menschen in Sachsen nimmt zu. Im Freistaat waren im Jahr 2020 mehr als 75.000 Männer und Frauen betroffen, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Analyse der Krankenkasse Barmer hervorgeht. Die Zahl ist demnach seit 2016 um rund 13 Prozent gestiegen. Zwar ist die Alkoholsucht überwiegend ein Problem von Männern, die sachsenweit mehr als dreimal so häufig betroffen waren wie Frauen. Allerdings gibt es den größeren Zuwachs bei Frauen (plus 16 Prozent).
Sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol würden von vielen unterschätzt, sagte Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen. «Das hat auch damit zu tun, dass Alkohol in Deutschland ein Kulturgut und gesellschaftlich akzeptiert ist. Dabei ist Alkohol ein Zellgift, dass für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten mitverantwortlich ist.» Darunter seien Krankheiten wie Krebs, psychische Störungen und Leberzirrhose.
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