Viele werdende Mütter machen sich Gedanken über die richtige Ernährung in der Schwangerschaft, um ihrem Baby einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen. Dabei steht die Nährstoffversorgung oder der Verzicht auf Alkohol oft im Vordergrund. Der Einfluss der Ernährung geht jedoch viel weiter. Eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung sorgt für die richtige Darmgesundheit, nicht nur bei der Mutter, sondern auch beim Kind. Ein gesundes Mikrobiom ist wichtig für die Gesundheit des Kindes und kann das Risiko für spätere Erkrankungen wie Diabetes oder Autoimmunerkrankungen minimieren.
Gesunder Darm - die Basis für Wohlbefinden
Unser Darm ist nicht nur für die Verdauung zuständig, sondern spielt eine zentrale Rolle für unsere gesamte Gesundheit. Er ist für die Aufnahme der Nährstoffe verantwortlich, regelt den Stoffwechsel und beeinflusst sogar das seelische Wohlbefinden. Gleichzeitig reagiert er äußerst empfindlich auf Einflüsse von außen. Ungünstige Ernährung, Medikamente, Alkohol und sogar Stress können das sensible Mikrobiom dauerhaft aus dem Takt bringen. Alles, was die werdende Mutter zu sich nimmt, wirkt sich schon vor der Geburt auf die Entwicklung des Babys aus. Es ist völlig normal, dass man sich während der Schwangerschaft viele Gedanken über die neuen Lebensumstände, die Wahl eines Namens und die Gesundheit des Babys macht. Jede Schwangere kann viel dazu beitragen: Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe dienen als Nahrung für die guten Darmbakterien der Mutter und bilden die Grundlage für eine solide und nachhaltige Darmgesundheit.
Mit ausgewogener Kost den Blutzucker im Griff behalten
Eine vitalstoffreiche Ernährung unterstützt nicht nur die Darmgesundheit von Mutter und Baby, sondern kann auch dazu beitragen, das Risiko von Schwangerschaftsdiabetes zu senken. Schwangerschaftsdiabetes entsteht, wenn der Körper nicht in der Lage ist, ausreichend Insulin herzustellen, um den erhöhten Energiebedarf zu decken. Kohlehydrate aus Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten, viel Gemüse, gesunde Fette und magere Proteine und vor allem genügend Ballaststoffe regulieren den Blutzucker auf natürliche Weise. Jedoch können auch genetische Faktoren und Übergewicht das Risiko für Diabetes in der Schwangerschaft beeinflussen. Daher ist es wichtig, regelmäßig den Blutzucker mit einem Messgerät zu kontrollieren. Sind die Werte trotz eines angemessenen Speiseplans anhaltend erhöht, kann der Einsatz von Insulin Spritzen notwendig werden. Sie senken den Zuckerspiegel zuverlässig und sind daher die richtige Therapie. Dabei besteht keine Gefahr für das ungeborene Kind, da Insulin ein natürliches und körpereigenes Hormon ist und nicht auf das Baby übergeht.
Wie wichtig ist das Stillen für das kindliche Mikrobiom?
In den ersten Lebensmonaten nach der Geburt leistet das Baby Schwerstarbeit: Durch die Geburt und das Stillen wird es einer enormen Vielfalt von Mikroorganismen ausgesetzt, darunter vor allem förderliche, aber auch potenziell schädliche Bakterien. Babys kommen praktisch ohne Darmbakterien zur Welt, denn ihr Darm ist bis zur Geburt nahezu steril. Ihr Mikrobiom muss sich erst vollständig aufbauen. Nach der Geburt nimmt der Säugling eine Fülle von Mikroorganismen aus seiner Umgebung auf und beginnt so, seine Darmflora zu entwickeln, die entscheidend für sein Immunsystem und seine Verdauung ist. Muttermilch unterstützt den Aufbau eines Mikrobioms entscheidend, denn sie liefert nützliche Mikroorganismen sowie Probiotika, insbesondere Oligosaccharide, die gezielt das Wachstum der wichtigen Bakterien wie Bifidobakterien anregen. Zudem überträgt Muttermilch wertvolle Immunstoffe und Antikörper, die ebenfalls die Darmgesundheit stärken und das Neugeborene vor Infektionen schützen.