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Fachleute warnen vor digitalem Flickenteppich der Verwaltung

Eine Mitarbeiterin einer Behörde greift an einem Regal nach einer Akte. / Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild
Eine Mitarbeiterin einer Behörde greift an einem Regal nach einer Akte. / Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Wenig Aufwand bei Anliegen an die Verwaltungen - das wünschen sich viele Menschen. Doch die Digitalisierung läuft bisher nicht so, wie es sich selbst Verwaltungsfachleute wünschen.

Die Verantwortlichen für die IT-Strategie in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben sich gegen Klein-Klein bei der Digitalisierung der Verwaltung ausgesprochen. Sie plädierten nach Angaben des Thüringer Finanzministeriums von Donnerstag für eine zentrale Entwicklung und den Betrieb bundesweit einheitlicher Verwaltungsleistungen. Es werde «immer noch zu viel Zeit und Geld in Insellösungen für bundesweit einheitlich geltende Verwaltungsleistungen gesteckt», erklärten die IT-Verantwortlichen der Landesverwaltungen. Zentrale digitale Lösungen sind ihrer Meinungen unter anderem für besonders von den Bürgern nachgefragte Leistungen wie Elterngeld, Meldewesen oder Kfz-Zulassung nötig.

Bei Steuererklärungen oder dem digitalen BAföG-Verfahren für alle Auszubildenden und Studierenden gebe es bereits funktionierende Vorbilder.

Nach Ansicht von Thüringens für Verwaltungs-IT zuständigem Finanzstaatssekretär Hartmut Schubert könnten zentrale Systeme nicht nur viel Arbeit in den Verwaltungen von Bund, Ländern und der Kommunen, sondern auch Geld sparen. «Wir brauchen Standardisierung und Konsolidierung in den Abläufen und Schnittstellen und eine Vereinheitlichung zentral und gemeinsam genutzter Fachverfahren. Nur so können wir der deutschen Verwaltung den notwendigen Digitalisierungsschub verpassen», sagte Schubert nach Ministeriumsangaben.

«Der digitale Flickenteppich in Deutschland ist nicht mehr zeitgemäß» so der Staatssekretär und CIO des Landes Sachsen-Anhalt, Bernd Schlömer. Verschiedene IT-Systeme und Anwendungen, mit denen bundeseinheitliche Gesetze umgesetzt werden, existierten derzeit nebeneinander her und seien selten kompatibel, erklärte der sächsische Staatssekretär und CIO Thomas Popp.

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