Beim Handel mit Platin soll eine sechsköpfige Bande Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben. Gegen einen der Hauptakteure wurde Anklage erhoben, der Prozess beginnt laut Landgericht Chemnitz am kommenden Donnerstag (29. April). Der 31-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Er soll durch nicht gemeldete Umsätze aus Platin-Verkäufen in den Jahren 2018 bis 2020 rund 16 Millionen Euro Umsatzsteuer hinterzogen haben.
Nach Ansicht der Ermittler war er in ein europaweit agierendes Betrugssystem eingebunden. Dabei wurden Münzen nach Deutschland geliefert und veräußert, ohne Umsatzsteuer abzuführen. Die Lieferungen seien von in Tschechien und der Slowakei ansässigen und von den Tätern kontrollierten Unternehmen getätigt worden, heißt es. Zudem soll der Angeklagte mit Komplizen Unternehmen in Deutschland gegründet haben. Darüber sei mittels fingierter Rechnungen die tatsächliche Herkunft des Edelmetalls verschleiert worden. Die Münzen sollen in Hamburg in den offiziellen Münzhandel eingeschleust worden sein. Die Erträge sind den Ermittlungen zufolge über Auslandskonten der Gruppe zurückgeflossen und untereinander aufgeteilt worden.
Nach Angaben der Justizbehörden ist es der erste Prozess gegen ein Mitglied dieser Gruppe. Dafür sind vorerst sechs Verhandlungstage bis Ende Juni geplant.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH