Die Situation von Sexarbeiterinnen im deutsch-tschechischen Grenzgebiet zu Sachsen gibt Anlass zu Sorgen. «Viele betroffene Frauen und sogar Kinder befinden sich in einem schutzlosen Zustand. Einige sind aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwunden und in Wohnungen verborgen», sagt Cathrin Schauer-Kelpin vom Hilfsverein Karo in Plauen im Vogtland. Besonders die Lage mancher Minderjähriger sei dramatisch. Seit 30 Jahren kämpft der Verein gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel in der sächsischen Grenzregion.
Dem Bundeslagebild «Menschenhandel und Ausbeutung» für das Jahr 2023 zufolge hat die Zahl der Ausbeutung von Minderjährigen in diesem Bereich mit 186 Verfahren um fast neun Prozent im letzten Jahr zugenommen. 226 Opfer wurden dabei gezählt. Außerdem habe sich die Verschiebung der klassischen Bordell-, Bar- und Straßenprostitution hin zur Wohnungsprostitution und zu Haus- und Hotelbesuchen fortgesetzt.
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