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Yadegar Asisi - Einblick in seine faszinierenden Panoramen

Yadegar Asisi, deutscher Künstler und Architekt. / Foto: Jan Woitas/dpa
Yadegar Asisi, deutscher Künstler und Architekt. / Foto: Jan Woitas/dpa

Mit seinen Panoramen feiert Künstler Yadegar Asisi in diesem Jahr den zwanzigsten Geburtstag - und kündigt an, noch mehr von seinem Können zeigen zu wollen.

Der Mount Everest, ein Garten, New York kurz vor dem Anschlag 2001, die Völkerschlacht bei Leipzig: Seit zwanzig Jahren lädt Yadegar Asisi Besucherinnen und Besucher in seine meterhohen runden Welten ein. Das entscheidende sei die Auflösung, das faszinierende die Ruhe, sagt der Künstler im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Im Jubiläumsjahr kündigt er mit einer neuen Ausstellung auch einen ganz besonderen Einblick in sein Schaffen an.

«Wir haben viel erfinden müssen, um die Panoramen so umzusetzen», erinnert sich der 1955 in Wien geborene und in Leipzig und Halle aufgewachsene Künstler. Ein Beispiel sei der Faden, mit dem die Panoramen befestigt werden: «Der muss fest sein, darf aber nicht glitzern und muss farblos sein.» Ein anderes Beispiels? Die Stoffe. «Ganz am Anfang habe ich Baumwollstoff genommen. Grauenhaft. Der Mount Everest hat sich dadurch um eineinhalb Meter verlängert», sagt Asisi schmunzelnd. Den langgezogenen höchsten Berg der Welt in einer Rotunde - Asisis erstes Panorama - konnten Besucherinnen und Besucher ab Mai 2003 in einem ehemaligen Gasometer in Leipzig sehen.

Bis eine Idee umgesetzt ist, vergingen nicht selten Jahre, sagt Asisi. «Wenn ich einen Gedanken zu einem Thema habe, muss er mich mindestens am nächsten Tag - eher in den nächsten Wochen noch genauso faszinieren.» Sei er überzeugt, passiere es nur selten, dass er und sein Team ein Thema nicht machten. «Da gibt es kein Halten.»

Mit seiner Kunst wolle er eine emotionale Bindung zwischen den Menschen und den Themen schaffen, sagte Asisi. Wichtig sei es ihm, dass die Menschen fragend aus den Panoramen herauskämen. Seine Aufgabe sei es jedoch nicht, eine Diskussion anzustoßen oder gar zu führen. «Die Schuldfrage kann ich gar nicht stellen, weil die Dinge so komplex sind.»

Mit den Panoramen in ehemaligen Gasometern schuf Asisi den Begriff, mit dem sein Name heute hauptsächlich verbunden wird: Das Panometer. Neben dem im Leipzig wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten weitere unter anderem in Dresden, Pforzheim und Lutherstadt Wittenberg eröffnet. In Berlin zeigte Asisi die Mauer - an einem Herbsttag in den 1980er Jahren in West-Berlin. Ein neu gebautes Panometer soll in Konstanz entstehen. Den Angaben von Aisis zufolge haben seine Ausstellungen in den vergangenen 20 Jahren rund zwölf Millionen Menschen besucht.

Im Augenblick arbeite Asisi an vier neuen Panoramen. Eine im nächsten Jahr geplante Ausstellung soll auch einen tieferen Einblick in sein Können geben: «Ich habe außerhalb der Panoramen ein Oeuvre, das keiner so richtig kennt. Zum Beispiel zeichne ich seit meiner Kindheit. Aber das interessiert zurzeit niemanden, denn ich bin für Panoramen bekannt, also werden die gezeigt.»

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