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Lausitz kann EU-Förderung für Kreativwirtschaft bekommen

Boote liegen im Klittener Hafen am Bärwalder See, einem ehemaligen Tagebau, im Wasser. / Foto: Robert Michael/dpa
Boote liegen im Klittener Hafen am Bärwalder See, einem ehemaligen Tagebau, im Wasser. / Foto: Robert Michael/dpa

Die Lausitz braucht im Wandel nicht nur Wirtschaftsansiedlungen und Technologie. Auch Kultur- und Kreativbranche müssen sich entwickeln, damit Fachkräfte in die Region kommen. Eine EU-Förderung kann helfen.

Die Lausitz kann für die Entwicklung einer nachhaltigen Kultur- und Kreativwirtschaft künftig von EU-Fördermitteln profitieren. Ein entsprechendes Programm des Netzwerks «EIT Culture & Creativity» wird zum Start am Freitag in Cottbus vorgestellt. Über Ausschreibungen der Wissens- und Innovationsgemeinschaft werden in den kommenden Jahren europaweit Hochschulprogramme, Projekte, Produkte und Unternehmensgründungen im Kultur- und Kreativbereich unterstützt. Damit soll der digitale, grüne und soziale Wandel vorankommen. Das Interesse an dem Programm ist laut Veranstalter groß. Über 100 Unternehmen Südbrandenburgs und Ostsachsens haben sich für das erste Treffen angemeldet.

Die Lausitz steckt mitten im Wandel - weg von der Kohle und hin zu einem Vorreiter bei der Produktion von Erneuerbaren Energien. «Kultur kann dazu beitragen, dass eine Transformation, die auch den Alltag erfasst, besser akzeptiert wird», betonte der Brandenburger CDU-Europaabgeordnete Christian Ehler. Er hat sich als Parlamentarier in Brüssel für die Fördermöglichkeiten auch in der Lausitz eingesetzt. «Qualifizierte Fachkräfte, die sich neu orientieren wollen, suchen sich Arbeitsplätze in Regionen, die auch über ein gutes kulturelles Umfeld verfügen», zeigte er sich überzeugt.

So fördert das Programm beispielsweise Lösungen zu Fragen der Nachhaltigkeit im Bereich Wohnen, des Industrie-Designs, des Kinos wie auch der Museen und Theater. «Wir investieren in die Schaffung neuer Produkte, Service, Firmen wie auch Bildung und Weiterbildung; wir beteiligen uns, schaffen ein Portfolio an Beteiligungen und betreuen Firmen», erklärte der Geschäftsführer von «EIT Culture & Creativity», Bernd Fesel. Die Ausschreibungen seien so ausgelegt, dass sich auch kleine Firmen leichter als sonst bewerben könnten.

Bereits Anfang 2024 sollen Investitionen in erste Projekte fließen, kündigte Fesel an. Für die Begleitung der Unternehmen bei den Ausschreibungen haben sich die Akteure die Brandenburgische Technische Universität (BTU) an die Seite geholt.

Die Europäische Partnerschaft im «EIT Culture & Creativity» umfasst Akteure in rund 20 Ländern Europas und wird in den nächsten Jahren vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) mit bis zu 70 Millionen Euro pro Jahr bezuschusst. Die Frage sei, welche Innovationen Künstler und Kreative brauchen, damit die Welt digitaler, nachhaltiger und sozialer wird, erklärte Fesel.

Die Lausitz sei im Strukturwandel immer auch noch von der Bergmann-Tradition geprägt, machte EU-Parlamentarier Ehler klar. In den kommenden Jahren passiere ein kultureller Wandel. Für solche Umwälzungen reichten Technologien allein nicht aus.

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