Mit Premieren und Theaterfesten gehen die Schauspielhäuser in Sachsen in die neue Saison. Mit speziellen Angeboten versuchen sie, mehr Menschen für die darstellende Kunst zu begeistern, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei einigen Theatern ergab. Zudem sind die Häuser bedacht, Preiserhöhungen zu vermeiden. Das gelingt jedoch nicht immer.
Auf bis zu drei Euro höhere Ticketpreise müssen sich etwa die Besucher des Theaters Plauen-Zwickau einrichten. Die Preise seien lange stabil geblieben, sagt Generalintendant Dirk Löschner. «Jetzt aber muss den steigenden Kosten bei Energie, durch höhere Gehälter für die Mitarbeiter und für das Material Rechnung getragen werden.» Für Kinder, Jugendliche, Studenten sowie Familienkarten falle der Anstieg jedoch geringer aus. Aktuell kosten die Tickets je nach Spielstätte, Genre und Sitzplatz zwischen 18 und 38 Euro.
Mit einer Neuinszenierung von «Der Freischütz» von Carl Maria von Weber feiern die beiden Häuser des Theaters gleich zu Beginn der Spielzeit Jubiläen. Vor 200 Jahren hob sich im Gewandhaus in Zwickau und vor 125 Jahren im Vogtlandtheater Plauen der erste Vorhang. In beiden Häusern wurde auch damals zur Eröffnung «Der Freischütz» gegeben. Beliebte Aufführungen sollen auch in der neuen Spielzeit zu erleben sein - etwa «Die Entführung aus dem Serail» von Wolfgang Amadeus Mozart oder das Ballett «Schwanensee».
«Die Eintrittspreise beim Staatsschauspiel in Dresden bleiben auch in der neuen Saison stabil», versicherte Theatersprecherin Franziska Blech. Zudem berechtige jede Eintrittskarte zu einer kostenfreien Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln von und zum Theater. Mit einem großen Eröffnungsfest für die ganze Familie wird die neue Spielzeit eingeläutet. Insgesamt 22 Premieren stehen in der neuen Saison auf dem Spielplan. Sieben davon seien Uraufführungen, hieß es. So kommt schon im September «Lulu» von Frank Wedekind auf die Bühne, deren Premiere wegen der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden musste.
Im Oktober folgt eine Bearbeitung von Bertolt Brechts «Dreigroschenoper». Die Inszenierungen etwa von «Peer Gynt» nach Henrik Ibsen, «Woyzeck» von Georg Büchner oder «Der Sandmann» nach E.T.A. Hoffmann sollen vor allem Jüngere ansprechen. Mit der «Langen Nacht der Dresdner Theater» oder Veranstaltungen der Bürgerbühne will das Staatsschauspiel Hemmschwellen abbauen und mehr Zuschauer anlocken.
An zwei Wochenenden im Oktober feiern die Landesbühnen Sachsen in Radebeul mit dem Publikum den Start in die neue Spielzeit 2023/24. Die Besucher können Vorführungen genießen oder Schauspielern bei der Probenarbeit zusehen.
Zwei neue Abonnements richten sich ab dieser Spielzeit an Kinder, junge Erwachsene und alle, die Theaterluft schnuppern wollen. Wer eine «Theatercard 20 zum Kennenlernen» für zehn Euro erwirbt, erhält auf Tickets einen Rabatt von 20 Prozent. Mit der «U25-Theatercard» können Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre für 24 Euro viermal ins Theater gehen.
Die Spielzeit 2023/24 beim Schauspiel Leipzig steht unter der Überschrift «Mitten in Geschichte». Ein Premierendoppel von «Cabaret» und «Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui» auf der Großen Bühne wird die Saison eröffnen. An den Eintrittspreisen wird zunächst nicht gerüttelt.
Um neue Gäste fürs Theater zu begeistern, werden im «Foyer 1», einer Bühne im Garderobenfoyer, zum Eintritt von nur fünf Euro Konzerte, Karaoke, Überraschungsabende des Ensembles und kleine Inszenierungen veranstaltet. Es gibt Angebote für Schulen und Kitas sowie vier Theaterspielclubs, öffentliche Proben und Stückeinführungen.
An den Städtischen Theatern Chemnitz müssen sich die Besucher auf geänderte Anfangszeiten im Opernhaus sowie bei Sinfoniekonzerten einstellen. Die Besucher können sich unter anderem auf die zwei Musiktheaterklassiker «Cabaret» und «Rigoletto» freuen. Als besonderer Höhepunkt gilt die 5. Sinfonie von Anton Bruckner, die zusammen mit der Jenaer Philharmonie aufgeführt wird.
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