Michael Bittner, Durs Grünbein und Peter Ufer lesen am Freitag, 2.Dezember, 15 Uhr in der Motorradmanufaktur Hookie, Großenhainer Straße 137 aus Stadtluft Dresden. Das Buch erscheint an diesem Tag und enthält außerdem Texte von Anna Mateur, Thomas Rosenlöcher, Peter Richter, Thomas Brussig und Frank Richter. Alle Autoren schreiben über ihre Erfahrungen, ihr Leben in und mit Dresden.
"Obwohl ich mehr al zehn Jahre in Dresden gelebt habe, bin ich doch kein Dresdner geworden. In den Augen der Ureinwohner ist das für einen Zugezogenen natürlich ohnehin unmöglich. Er wird am fehlenden Dialekt bis zum Lebensende leicht als einer erkannt, der "ni von hier" ist. Aber auch ich selbst fühle mich nie so recht als Dresdner, bloß wie einer, der bis auf Weiteres in Dresden wohnt. Woran mag es liegen, dass ich mit einer Stadt nie ganz warm geworden bin, die für viele der Inbegriff von Schönheit und Lebenswert ist? ... Gorbitz war es so ergangen wie den meisten neubaugebieten im Osten. Einst beliebt und begehrt bei allen Bevölkerungsschichten, waren nach der wende viele, die es sich leisten konnten, in sanierte Altbauwohnungen und Eigenheime umgezogen. Zurück blieben vor allem ältere Menschen, die nicht mehr weggehen mochten, aber auch Leute, die trotzig die Stellung hielten, um ihr angestammtes Viertel nicht preiszugeben. Hinzu kamen Arme und Arbeitslose, vom Amt zu billigem Wohnen verdonnert, viele von ihnen russlanddeutsche Einwanderer. In meinen Jahren in Gorbitz erblickte ich früh die Schattenseite von Dresden." aus Stadtluft Dresden von Michael Bittner