Der Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider sieht mit Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas die Chance für einen neuen Blick auf die Region. «Wie ganz Ostdeutschland hat auch Chemnitz mit Vorurteilen und Stigmatisierungen zu kämpfen, gerade nach den Ausschreitungen von 2018», erklärte der SPD-Politiker.
Im Spätsommer 2018 hatte Chemnitz wegen rechtsextremer Exzesse für Negativschlagzeilen gesorgt. Damals gab es rassistische Angriffe, von Hetzjagden auf Ausländer war die Rede. «Ich wünsche mir, dass die Kulturhauptstadt Chemnitz überregionales Interesse weckt und lade besonders Westdeutschland ein, viel Ungesehenes zu entdecken, ganz nach dem Motto "C the Unseen"», betonte Schneider mit Blick auf die Eröffnungsfeier an diesem Samstag.
Beeindruckt vom geplanten Programm zeigte sich Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Grüne). «Damit wird ein breites Publikum angesprochen und Kultur als Raum der Vielfalt, der lebendigen Demokratie, der engen europäischen Zusammenarbeit wie auch der Weltoffenheit präsentiert», erklärte Roth. Chemnitz und die mehr als 30 beteiligten Kommunen im Umland hätten mit diesem Programm das Potenzial, einen «kulturellen Leuchtturm» zu schaffen, der in ganz Europa wahrgenommen werde.
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