Das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zeigt erstmals seit Ende des Zweiten Weltkrieges Möbel des Kunsttischlers Jean-Pierre Latz (1691—1754). Er gilt als einer der wichtigsten Meister seines Fachs in dieser Zeit.
Für die Ausstellung «Fait à Paris. Die Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof» werden die Paraderäume im Residenzschlosses auf ungewöhnliche Weise umgestaltet, wie die SKD mitteilten. Die Schau wird am 19. Oktober eröffnet und ist bis zum 2. Februar 2025 zu sehen.
Möbel waren schon in Vergessenheit geraten
Der sächsische Kurfürst August II. - Sohn Augusts des Starken - und sein Premierminister Heinrich Graf von Brühl ließen sich die luxuriösen Kreationen von Latz als Statussymbole direkt aus Paris an den sächsischen Hof liefern. Im Zweiten Weltkrieg wurden einige der Möbel ausgelagert; andere blieben im Schloss und wurden während der Bombardierung der Stadt stark beschädigt. Sie galten später als Kriegsverluste.
Nach Angaben der Kunstsammlungen wurden die Latz-Möbel in der Nachkriegszeit aufgrund ihres Zustands in den Depots der SKD eingelagert und gerieten schließlich in Vergessenheit. Erst die Einführung der Museumsdatenbank Daphne, mit der ab 2008 eine Inventur des gesamten Bestandes der SKD erfolgte, führte zu ihrer Wiederentdeckung.
Internationales Forschungsprojekt im Vorfeld der Ausstellung
Für die Ausstellung wurden die Möbel als Teil eines international angelegten Forschungs- und Restaurierungsprojekts in den vergangenen Jahren aufgearbeitet. Dabei entdeckten die Restauratorinnen und Restauratoren auch handschriftliche Signaturen mit den Worten «Fait à Paris» - «gemacht in Paris», hieß es.
Als Schirmherr der Schau agiert der Botschafter Frankreichs in Deutschland, François Delattre.
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