Der Leipziger Osten wird in den kommenden Monaten eine neue Rad- und Fußgängerbrücke über die Eisenbahnstraße erhalten. Diese Infrastrukturmaßnahme ist Teil des städtischen Projekts zur Förderung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel und beginnt mit den Bauarbeiten am kommenden Montag, dem 10. März. Bereits angekündigt ist eine zwölfmonatige Vollsperrung der Straße im Bereich zwischen der Annenstraße und der Wurzner Straße. Diese Sperrung soll bis zur Fertigstellung der Brücke im März des nächsten Jahres andauern.
Die neue Brücke wird eine wichtige Verbindung zwischen dem Parkbogen Ost (PABO) und dem Sellerhausener Viadukt darstellen. Das Projekt soll es Fußgängern und Radfahrern erleichtern, die stillgelegte S-Bahn-Trasse zu überqueren und so den Zugang zu den grünen Naherholungsgebieten im Osten Leipzigs verbessern. Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich auf 2,54 Millionen Euro, wovon 1,78 Millionen Euro durch Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt werden. Der restliche Betrag wird aus der Stadtkasse Leipzigs gedeckt.
Der Autoverkehr wird während der Bauzeit um die betroffene Strecke herumgeleitet, um unnötige Verkehrsbelastungen zu vermeiden. Ein provisorischer Tunnel sorgt dafür, dass Fußgänger auch während der Sperrung sicher die Straße passieren können. Zuvor stand an diesem Standort über hundert Jahre lang eine Eisenbahnbrücke, die allerdings im Jahr 2020 aufgrund struktureller Schäden abgerissen wurde.
Besonderes Augenmerk gilt der optischen Gestaltung der neuen Brücke. Sie wird im Stil des ursprünglichen industriellen Umfelds gehalten und mit Stahlsegmenten gebaut, die ohne Schweißen montiert werden können, um die Bauzeit zu verkürzen. Auch ökologische Aspekte wurden berücksichtigt: Um die lokale Vogelpopulation zu fördern, werden Nistkästen in die baulichen Widerlager integriert.
Die Idee für den Parkbogen Ost, die maßgeblich von Anwohnern initiiert wurde, verfolgt das Ziel, die stillgelegten S-Bahntrassen im Leipziger Osten in einen grünen Höhenzug mit Fuß- und Radwegen zu verwandeln. Dieses Projekt soll sowohl den Einwohnern als auch Touristen attraktive Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten bieten.