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Razzia in Zeithain wegen jungem Giftmischer: Einsatz beendet

Symbolbild Ampullen / pixabay zactucker
Symbolbild Ampullen / pixabay zactucker

Das LKA durchsuchte ein Haus in Zeithain wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Gesundheitsgefahren für die Anwohner wurden nicht festgestellt.

Soviel Aufregung gab es in Zeithain lange nicht: Absperrungen mitten im Ort, Polizisten, Giftexperten und Feuerwehrleute in Schutzanzügen. Am Donnerstag durchsuchte das Landeskriminalamt mit Unterstützung des Robert-Koch-Institutes und der Landesfeuer- und Katastrophenschutzschule ein Einfamilienhaus in Zeithain. Die Untersuchung, die bis Mitternacht andauerte, ergab keine Hinweise auf eine Gesundheitsgefahr für Dritte. Das teilte das LKA mit.

Gleichwohl wurden verschiedene Gerätschaften, die zur Herstellung von Substanzen genutzt werden könnten, mehrere elektronische Datenträger und Schriftstücke sichergestellt. Diese Funde werfen Fragen zur Verwendung und möglichen gesetzlichen Übertretungen auf.

Die Staatsanwaltschaft Dresden und das LKA Sachsen ermitteln gegen einen 16-jährigen Deutschen. Ihm wird vorgeworfen, gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben. In einem eigens dafür eingerichteten Labor im Dachgeschoss seines Elternhauses in Zeithain soll er mehrere Ampullen eines Gemisches aus Aconitin und Rizin hergestellt und aufbewahrt haben. Sein Motiv ist unklar. Er ist nicht vorbestraft und wurde auch nicht in Haft genommen. In den kommenden Tagen soll der Verdächtige mit einem Pflichtverteidiger vernommen werden.

Rizin wird aus den Samen des sogenannten Wunderbaums gewonnen und ist ein hochgiftiges Protein, das schon in kleinsten Dosen tödlich wirken kann.. Es ist in der Kriegswaffenliste aufgeführt. In jüngster Zeit kam es durch seine Anwendung in der Netflix-Serie "Breaking Bad" wieder zu Bekanntheit. Auch das in Eisenhut enthaltene Aconitin gehört zu den stärksten Pflanzengiften. Es ist stärker als Strychnin. Für Erwachsenen sind bereits zwei bis sechs Milligramm Aconitin tödlich.


Insgesamt waren 152 Bedienstete von LKA, dem Polizeiverwaltungsamt, der Polizeidirektion Dresden und der Bereitschaftspolizei Sachsen im Einsatz. 

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