Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bekommen wieder einen Generaldirektor. Der Kunsthistoriker Bernd Ebert tritt die Nachfolge von Marion Ackermann an, die im Sommer Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin wird. Das sächsische Kabinett stimmte der Personalie zu, am Nachmittag unterzeichneten Ebert und Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) den Vertrag bis Ende 2033 - im Kleinen Ballsaal des Residenzschlosses. Er tritt die Spitzenposition des Verbundes von 15 Museen mit zusammen rund drei Millionen Objekten am 1. Mai an.
Ebert, 1972 in Berlin geboren, kommt von München an die Elbe. Er leitet seit 2013 die Sammlung für die Holländische und Deutsche Barockmalerei an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und verantwortet zudem die Staatsgalerien in Bayreuth und Bamberg. Der Wechsel nach Dresden ist für ihn eine Rückkehr an den Ort seiner Ausbildung zum Bankkaufmann. «Es fühlt sich richtig und gut an, nach Dresden zurückzukehren», bekannte er. «Das ist für mich ein aufregender und bewegender Moment.»
In der Elbestadt begann Ebert 1992 seine berufliche Laufbahn mit einer Banklehre, er arbeitete und lebte zwei Jahre dort. Seitdem gebe es Kontakte in die SKD, später auch in die Generaldirektion, erzählte er. An den SKD begeistern ihn die «atemberaubende Vielfalt der Sammlungen, der Exponate» und die «herausragende Qualität der Sammlungen und der Präsentation». Dresden und die SKD seien in vielen Belangen Referenz für die anderen großen Museumsverbunde, etwa bei Provenienzforschung oder internationaler Ausstrahlung.
Auch Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) freut sich über die Berufung, Sachsen gewinne einen «profilierten und gefragten Kunsthistoriker», in herausfordernden Zeiten. Ebert überzeuge mit klaren Vorstellungen, wie er den international renommierten Museumsverbund «in eine vielversprechende Zukunft» führen wolle. Mit seiner Begeisterung für die Sammlungen und durch nationale und internationale Erfahrungen und Netzwerke sei er prädestiniert für das Amt.
Ebert setzte sich gegen Konkurrenz durch
Die Findungskommission, die laut Klepsch Gespräche mit sieben Bewerbern führte, entschied sich einstimmig für Ebert. Er studierte Kunstgeschichte, Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre in Bonn, arbeitete unter anderem am Metropolitan Museum of Art in New York und der National Gallery of South Africa, in Privatsammlungen und im Kunsthandel. 2005 bis 2013 war er bei den Staatlichen Museen zu Berlin tätig.
«Ich freue mich darauf, mich in den Dienst der sächsischen Kunstleidenschaft stellen zu können», sagte Ebert. Der enorme Publikumszuspruch für Sammlungen und Programme der SKD, die Verbundenheit der Mitarbeiter mit der Institution und die starke Identifikation der Bevölkerung mit ihren Kunstschätzen faszinierten ihn. Als Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit nannte er eine stärkere regionale Präsentation sowie Ausstrahlung der SKD über den Freistaat hinaus und die sammlungsbezogene Forschung. «Das Arbeiten an und mit den Objekten ist eine der Kernaufgaben der Museen und Grundlage für alles Weitere» - um das Publikum «zu begeistern und nicht zu belehren».
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