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Schostakowitsch Tage Gohrisch zum 50. Todestag

Die Schostakowitsch Tage Gohrisch erinnern in diesem Jahr an den 50. Todestag des Komponisten. (Archivbild) / Foto: Oliver Killig/dpa
Die Schostakowitsch Tage Gohrisch erinnern in diesem Jahr an den 50. Todestag des Komponisten. (Archivbild) / Foto: Oliver Killig/dpa

Die kleine Ortschaft Gohrisch im Elbsandsteingebirge ist eine Pilgerstätte für Fans des Komponisten Dmitri Schostakowitsch. Hier hat er 1960 ein wichtiges Werk komponiert.

Die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch stehen Ende Juni im Zeichen des 50. Todestages des Komponisten. Dmitri Schostakowitsch war am 9. August 1975 gestorben. Bei der 16. Ausgabe des Festival (26. bis 29. Juni) in dem kleinen Ort in der Sächsischen Schweiz sollen deshalb zentrale Werke von ihm zu hören sein. Wie in den Jahren zuvor gibt es aber auch wieder «Neues» von Schostakowitsch. Diesmal ist es eine Romanze für Bass und Klavier, deren Fragment 2019 im Archiv entdeckt wurde.

Musikalische Abrechnung mit Stalin 

«In diesem Gedenkjahr stellen wir das 8. Streichquartett besonders in den Fokus. Es ist ein Werk, das Schostakowitschs Biografie wie in einem Brennspiegel bündelt, ein autobiografisches Vermächtnis», betonte Tobias Niederschlag, Künstlerischer Leiter des Festivals. Schostakowitsch hatte das Quartett im Juli 1960 in Gohrisch komponiert. Es gilt als eines der zentralen Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts und wie seine 10. Symphonie als persönliche Abrechnung mit Stalin. 

Pianistin Yulianna Avdeeva gestaltet eine Klaviermatinee mit Werken von Frédéric Chopin und dem Namensgeber des Festivals. Sie erinnerte daran, dass Schostakowitsch auch ein hervorragender Pianist war. «1927 nahm er am erstmals ausgetragenen Chopin-Wettbewerb in Warschau teil, gewann aber keinen Preis, sondern nur ein Diplom. Das hat dazu beigetragen, dass er sich fortan mehr dem Komponieren als dem Klavier widmete.» Der Einfluss von Chopin auf den jungen Schostakowitsch sei groß gewesen.

Zudem kommen Werke von zwei Komponisten zur Aufführung, denen sich Schostakowitsch verbunden fühlte: Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven. Beim Gastspiel der Kremerata Baltica unter Leitung von Mirga Gražinytė-Tyla wird die 14. Symphonie Schostakowitschs Werken seines Freundes Mieczysław Weinberg gegenübergestellt. Schauspieler Ulrich Noethen gibt sein Gohrisch-Debüt bei einer musikalischen Lesung. 

Staatskapelle Dresden erhält Schostakowitsch-Preis

Die Sächsische Staatskapelle Dresden, deren Mitglieder das Festival jedes Jahr maßgeblich mitgestalten, wird mit dem Schostakowitsch-Preis geehrt. Am Vorabend der Schostakowitsch Tage gibt das Orchester wieder ein Sonderkonzert im Dresdner Kulturpalast. 

Schostakowitsch gehört zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er hinterließ ein vielfältiges Gesamtwerk mit 15 Sinfonien, Instrumentalkonzerten, Opern, Filmmusiken, Vokalwerken und Kammermusik. Seine Werke sind fester Bestandteil im weltweiten Konzertbetrieb.

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