Trotz des auch in Leipzig geplanten Warnstreiks im kommunalen Nahverkehr bleibt die am Donnerstag eröffnete dortige Buchmesse für Besucherinnen und Besucher erreichbar. Straßenbahnen und S-Bahnen fuhren weiter zwischen dem Hauptbahnhof und dem Messegelände, erklärten die Veranstalter auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Wir gehen daher davon aus, dass unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiterhin uneingeschränkt die Leipziger Buchmesse anfahren und genießen können», sagte Messe-Sprecher Andreas Knaut. Am Mittwoch hatte die Gewerkschaft Verdi nach gescheiterten Verhandlungen zum Warnstreik in Sachsen aufgerufen.
«Gleichwohl kommt dieser Streik absolut zur Unzeit», kritisierte Knaut. «Er ist lediglich dazu geeignet, bei all unseren Teilnehmenden Unsicherheit auszulösen. Das ist für niemand hilfreich.»
Auch Leipzigs Oberbürgermeister zeigte sich laut einer Mitteilung verständnislos. «Dieser Arbeitskampf beschädigt die Leipziger Messe und die gesamte Stadt. Zur Buchmesse empfangen wir in Leipzig Hunderttausende Gäste, auf deren Rücken jetzt dieser Tarifkonflikt ausgetragen wird», sagte er demnach. Für einen Streik während der Messe gebe es keinen vernünftigen Grund.
Neben Leipzig sollen auch Dresden, Chemnitz, Plauen und Zwickau von dem Warnstreik betroffen sein. Begründet wird der erneute Ausstand von Verdi mit mangelnder Wertschätzung für die Arbeit der Beschäftigten seitens des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV) Sachsen bei den Tarifverhandlungen.
In dem Tarifkonflikt geht es um den Manteltarifvertrag, der vor allem die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten regelt. Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs, die Einführung von Zeitzuschlägen für Samstagsarbeit oder Überstundenzuschläge. Der KAV Sachsen hatte eine für Ende 28. Februar angedachte Verhandlungsrunde abgesagt. Der neue Termin fand am 19. März statt.
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