Knapp 3,3 Millionen Wahlberechtigte in Sachsen können am Sonntag (ab 08.00 Uhr) über die Zusammensetzung des neuen Bundestages mitentscheiden. 19 Parteien hatten im Januar fristgerecht ihre Landeslisten für die Wahl eingereicht, darunter alle sieben im Bundestag vertretenen Parteien. 15 Landeslisten wurden vom Landeswahlausschuss zugelassen. Die Wahllokale schließen um 18.00 Uhr. Da die Bundestagswahl mitten in die sächsischen Winterferien fällt, nutzten viele Wahlberechtigte die Briefwahl.
Bei den beiden vorangegangenen Bundestagswahlen hatte die AfD in Sachsen zweimal die Nase vorn. 2017 lag sie mit 27,0 Prozent ganz knapp vor der CDU (26,9 Prozent). 2021 fiel die Differenz deutlicher aus. Die AfD kam auf 24,6 Prozent, die Union nur auf 17,2 Prozent und damit noch hinter der SPD (19,3). Dahinter rangierten FDP (11,0), Linke (9,3) und Grüne (8,6). Die AfD gewann in zehn der 16 Wahlkreise die Direktmandate. Nur in den Großstädten punkteten CDU, SPD und die Linke bei den Erststimmen.
Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.
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