Susanne Schaper und Stefan Hartmann führen Sachsens Linke als Spitzenkandidaten in die Landtagswahl im kommenden Jahr. Schaper erhielt auf dem Parteitag am Samstag in Chemnitz 91,7 Prozent, Hartmann 78,3 Prozent der Delegiertenstimmen. Beide wurden auch als Landesvorsitzende wiedergewählt. Nach der Kommunalwahl und der Europawahl im Juni 2024 folgt am 1. September die Landtagswahl in Sachsen.
«Mit Susanne Schaper und Stefan Hartmann an der Spitze ist mir nicht bang um diese sächsische Stimme der Ostdeutschen», sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) im Anschluss an die Wahl. Der Osten brauche eine starke Linke, als positive Stimme der Ostdeutschen.
In ihre Rede betonten die sächsischen Spitzenkandidaten, für soziale Gerechtigkeit kämpfen zu wollen. Eine weitere Ausdünnung des sächsischen Krankenhausnetzes müsse gestoppt und für eine sächsische Industriestrategie gekämpft werden. Zudem brauche es eine Abkehr von der Investitionsbremse hin zu einer Investitionsoffensive in öffentliche Infrastruktur, etwa in den Ausbau des Schienennetzes, in gute und moderne Schulhäuser und in eine klimaverträgliche und vernünftige Energieproduktion.
Am Sonntag stimmten sich die Delegierten auf die Europawahl ein. Die designierte Europa-Spitzenkandidatin für Die Linke, die Aktivistin und Kapitänin Carola Rackete, stellte in ihrer Rede eine klimagerechte Politik in den Vordergrund. Die derzeitige Europapolitik sei geprägt von Subventionsprogrammen für reiche Konzerne, betonte die 35-Jährige. Zudem seien faschistische Parteien in Europa auf dem Vormarsch. «Die Linke ist die einzige Partei, die sich dem entgegenstellt.»
Offiziell wird die Liste für die Europawahl erst bei einem Linken-Parteitag in Augsburg Mitte November erstellt. Rackete wurde 2019 international bekannt, als sie mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen auf dem Schiff Sea Watch trotz eines Verbots der italienischen Behörden die Insel Lampedusa anlief. Es folgte ein Strafverfahren, das 2021 aber eingestellt wurde.
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