Bei einem Parteitag stellt die sächsische AfD am Wochenende ihre Landesliste für die Bundestagswahl auf. Unter den Kandidaten ist neben dem Bundesparteivorsitzenden Tino Chrupalla auch der Mitgründer und Ehrenvorsitzende der Partei, Alexander Gauland - entgegen früherer Pläne zum Ende seiner parlamentarischen Karriere, wie der Sprecher der AfD Sachsen auf Anfrage bestätigte.
Gauland war bei den letzten beiden Bundestagswahlen als Spitzenkandidat der AfD in Brandenburg angetreten, dort löst ihn der Landesparteichef René Springer ab. Die Kandidatur in Sachsen sei ein Angebot aus seiner Heimatstadt Chemnitz gewesen, sagte Gauland am vergangenen Wochenende.
Chrupalla will Listenplatz eins
Für den ersten Listenplatz wird der Bundesvorsitzende Chrupalla antreten. Das hatte er nach seiner Wahl zum Direktkandidaten für den Wahlkreis Görlitz angekündigt. Er wolle als Spitzenkandidat den Landesverband Sachsen zum Spitzenreiter machen.
Kandidieren könnte auch der Europaabgeordnete Maximilian Krah, der zuletzt laut Medienberichten bei mehreren Veranstaltungen im Wahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II auftrat. Er selbst sagte zuletzt «Welt am Sonntag» und «taz», die Kandidatur sei noch nicht entschieden.
Krah hatte vor der Europawahl im Juni wochenlang in den Schlagzeilen gestanden wegen teils schriller öffentlicher Auftritte und Berichte über mutmaßliche Russland- und China-Verbindungen sowie Ermittlungen gegen einen Ex-Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Spionage für China.
Aktuell 10 AfD-Direktmandaten aus Sachsen im Bundestag
Ob für die AfD Kandidaten von der sächsischen Landesliste in den Bundestag einziehen, ist ungewiss. Aktuell werden alle zehn sächsischen AfD-Mandate von Direktkandidaten belegt. Kandidaten von der Liste rücken nach, wenn einer Partei aufgrund ihres Stimmenanteils bei den Zweitstimmen mehr Sitze zustehen, als sie durch Direktkandidaten gewonnen hat.
Die nächste Bundestagswahl findet nach dem Ampel-Aus voraussichtlich am 23. Februar statt. Bei der vorigen Wahl hatte die AfD mit 24,6 Prozent der Zweistimmen in Sachsen die CDU mit 17,2 Prozent weit hinter sich gelassen.
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