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Pilot-Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex nimmt Gestalt an

Die Umsetzung des Pilot-Dokumentationszentrums zum NSU-Komplex beginnt. Die Eröffnung ist im Mai 2025 geplant.  / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Die Umsetzung des Pilot-Dokumentationszentrums zum NSU-Komplex beginnt. Die Eröffnung ist im Mai 2025 geplant. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

2025 wird es in Chemnitz ein erstes Dokumentationszentrum zu den NSU-Verbrechen geben. Die Grundlagen sind gelegt, nun beginnt die Umsetzung.

Das Pilot-Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Chemnitz soll in den kommenden Monaten sichtbar Gestalt annehmen. Die Grundlagen samt Finanzierung und Mietvertrag seien gelegt, nun könne die Umsetzungsphase beginnen, informierten die Initiatoren. Die Eröffnung ist im Mai 2025 geplant - Chemnitz ist im kommenden Jahr auch Kulturhauptstadt Europas. 

Bis dahin soll es in dem neuen Zentrum bereits etliche Veranstaltungen geben. Ziel sei es zunächst, das Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in der Stadt bekannter zu machen und in den Dialog mit den Menschen zu kommen, hieß es. Das Pilotvorhaben wird von Bund und Land mit insgesamt 4 Millionen Euro finanziert.

«Es ist eine sehr gute Nachricht, dass dieses wegweisende Projekt jetzt in die Realisierungsphase tritt», sagte Bundeskulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Grüne). «Das Chemnitzer Pilot-Dokumentationszentrum ist ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes und zur Stärkung unserer Erinnerungskultur.» Es biete Raum für Bildung, Forschung und Reflexion. Und es trage dazu bei, die Geschichten der Opfer und Betroffenen der rechtsextremen NSU-Mord- und Terrorserie sichtbar zu machen. 

Standort im Stadtzentrum

Das Dokumentationszentrum entsteht in einem früheren Ladenlokal am Johannisplatz im Stadtzentrum. Die Initiatoren erhoffen sich davon mehr Sichtbarkeit als am ursprünglich geplanten Standort, dem Gebäude eines Energieversorgers. Vorgesehen ist, dort eine multimediale Ausstellung «Offener Prozess» zu zeigen. Außerdem soll ein öffentlicher Begegnungsort samt Café entstehen. 

Chemnitz und Zwickau waren einst Rückzugsorte des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Hier lebte das Kerntrio jahrelang unbehelligt, hatte zahlreiche Unterstützer und organisierte seine Mordserie an mindestens zehn Menschen - Opfer waren acht türkischstämmige und ein griechischstämmiger Kleinunternehmer sowie eine Polizistin. Zudem ist das Trio für etliche Raubüberfälle und mehrere Bombenanschläge verantwortlich.

Das Chemnitzer Pilotprojekt soll Impulse für das geplante zentrale Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Deutschland liefern.

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