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Rechtsextreme Kleinstpartei stellt Stellvertreter des Bürgermeisters in Lunzenau

Der Stadtrat von Lunzenau wählte eine Vertreterin der rechtsextremen Freien Sachsen auf den Vize-Bürgermeisterposten. (Archivfoto) / Foto: picture alliance / ZB
Der Stadtrat von Lunzenau wählte eine Vertreterin der rechtsextremen Freien Sachsen auf den Vize-Bürgermeisterposten. (Archivfoto) / Foto: picture alliance / ZB

Die rechtsextreme Kleinstpartei Freie Sachsen stellt künftig einen Stellvertreter in Lunzenau. Die Linke warnt vor unheimlichen Allianzen. Freie Sachsen freuen sich über die Wahl.

Die rechtsextreme Kleinstpartei Freie Sachsen stellt künftig in Lunzenau (Landkreis Mittelsachsen) einen der beiden Stellvertreter des Bürgermeisters. Die Stadträtin Anne Liebing wurde bei der konstituierenden Sitzung des Gremiums zur 2. Stellvertreterin gewählt, wie aus einer amtlichen Bekanntmachung der Stadt hervorgeht. Die Linke warf den Freien Wählern vor, mit der extremen Rechten gemeinsame Sache zu machen. Auf X sprach die Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz von einem Beispiel für «unheimliche Allianzen». 

Der Landesvorsitzende der Freien Wähler, Thomas Weidinger, distanzierte sich auf dpa-Anfrage scharf von den Vorgängen in der Kleinstadt. Zwar bezeichneten sich etliche Gruppen als Freie Wähler, nicht alle gehörten aber tatsächlich zu seiner Partei. So sei es auch in Lunzenau. Für den Landesverband betonte Weidinger: «Es gibt unsererseits keine Zusammenarbeit mit den Freien Sachsen und es wird sie auch künftig nicht geben.»

Bei der Stadtratswahl hatte die CDU in Lunzenau die meisten Stimmen geholt (45,7 Prozent), vor den dortigen Freien Wählern (37,4) und den Freien Sachsen (17,0). Doch bei der Wahl der beiden Stellvertreter des Bürgermeisters unterlag der CDU-Bewerber. Darüber hatte zuvor die «Freie Presse» berichtet. Der 1. Stellvertreterposten wird von einem Vertreter der Freien Wähler bekleidet.

Freie Sachsen: «Das wird erst der Anfang sein»

«Ich habe das anzuerkennen», erklärte Bürgermeister Ronny Hofmann (CDU) und verwies auf seine Neutralitätspflicht. Zu den Aufgaben der Stellvertreter gehöre es, ihn bei Verhinderung zu vertreten - etwa im Stadtrat oder bei Jubiläen. Allerdings nehme er diese Termine größtenteils selbst wahr, betonte Hofmann. Für die Zukunft baue er auf Sacharbeit im Stadtrat, eine generelle Blockade durch Freie Wähler und Freie Sachsen sehe er aktuell nicht. 

Die Freien Sachsen jubelten unterdessen im Internet über die Wahl Liebings. Das werde erst der Anfang sein, schreiben sie auf X. 

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