Mehr als 80.000 Menschen werden derzeit in Deutschland nach Angaben des Bundesdrogenbeauftragten mit medizinischem Cannabis behandelt. Vor allem bei der Therapie von Spastiken oder bestimmten chronischen Schmerzen seien damit gute Erfahrungen gemacht worden, sagte Burkhard Blienert bei einem Besuch des sächsischen Cannabisproduzenten Demecan.
Blienert erwartet, dass künftig mehr medizinisches Cannabis im Inland hergestellt wird. Bisher komme der überwiegende Teil aus Kanada oder Portugal. Mit dem Cannabisgesetz und Änderungen im Betäubungsmittelgesetz sei der Weg für einen Paradigmenwechsel in der Sucht- und Drogenpolitik geebnet. Das sorge für mehr Akzeptanz auf allen Seiten.
Demecan darf seit 2019 medizinisches Cannabis anbauen. Bislang galten allerdings Auflagen wie eine Höchstmenge bei der Produktion. Unter dem neuen Cannabisgesetz darf das Unternehmen in Ebersbach nun unbegrenzt anbauen. Demecan hatte bereits im Juli von einer wachsenden Nachfrage berichtet.
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