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Sachsens Wohnungsgenossenschaften investieren mehr, bauen aber weniger Wohnungen

Das Logo der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde steht an der Fassade eines Wohnblocks. / Foto: Robert Michael/dpa/Archivbild
Das Logo der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde steht an der Fassade eines Wohnblocks. / Foto: Robert Michael/dpa/Archivbild

Trotz höherer Investitionen haben Sachsens Wohnungsgenossenschaften im vergangenen Jahr weniger Wohnungen gebaut. Die Baukostensteigerungen führen zu weniger Bauleistung und stellen eine Herausforderung dar.

Trotz höherer Investitionen haben Sachsens Wohnungsgenossenschaften im vergangenen Jahr weniger Wohnungen gebaut. Die Investitionen summierten sich 2023 auf 600,3 Millionen Euro und lagen damit 4,4 Prozent höher als im Vorjahr (574,9 Millionen Euro), wie der Verband sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) am Donnerstag mitteilte. Demnach führte die Steigerung der Baukosten um 10,5 Prozent jedoch zu weniger Bauleistung. «Es ist bitter: Wir investieren 1,6 Millionen Euro pro Tag in unsere Bestände und erhalten weniger Leistung dafür als im Geschäftsjahr 2022», sagte Mirjam Philipp, Vorstand des VSWG, laut Mitteilung. «Der Spagat zwischen günstigen Mieten und Refinanzierung der Investitionen wird immer schmerzhafter.»

Schwerpunkt der Investitionen waren Instandhaltung (344,4 Millionen Euro) und Modernisierung (192,8 Millionen Euro). Der Neubau blieb dagegen auf niedrigem Niveau (63,1 Millionen Euro). 286 Wohnungen wurden neu errichtet - zwar 46 mehr als 2022, aber weiterhin weniger als von 2015 bis 2021 mit 300 bis 500 neuen Wohnungen pro Jahr. Hintergrund seien starke Baukostensteigerungen, deutlich höhere Darlehenszinsen und nicht planbare oder nicht hilfreiche Förderangebote im Neubau.

Für Neubauprojekte würden Baukosten von bis zu 4500 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. «Dies würde - ohne Förderung - zu Kaltmieten zwischen 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter führen, was für die sächsischen Wohnungsgenossenschaften illusorisch ist», sagte Mirjam Philipp. Im Dezember lag die Nutzungsgebühr, die der Nettokaltmiete entspricht, bei den sächsischen Genossenschaften bei durchschnittlich 5,44 Euro pro Quadratmeter (2022: 5,31 Euro/m2). Wie auch in den Vorjahren gab es 2023 mehr Rück- als Neubau. 545 Wohnungen wurden endgültig vom Markt genommen, damit betrug der Bestand 294 583 Wohnungen, knapp 200 weniger als 2022. Zum 31. Dezember 2023 standen knapp 24 000 davon leer, ein Rückgang von 906 Wohnungen.

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