DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat sich bei der Verleihung des Julius-Hirsch-Preises klar gegen Antisemitismus positioniert. «Wenn man unsere Vergangenheit kennt, kann es nicht sein, dass man die Existenz des Staates Israel infrage stellt», sagte Neuendorf während einer Medienrunde in München.
Er empfinde es «als Schande, dass bestimmte Dinge hier in Deutschland wieder artikuliert werden und man sich der Geschichte nicht bewusst ist, die wir zu verantworten haben», sagte der 63-Jährige.
Der Deutsche Fußball-Bund stehe «ganz klar an der Seite» der jüdischen Gemeinde, es sei «schwierig, wenn Menschen Angst haben müssen, eine Kippa zu tragen, wenn sie Parolen an Wänden lesen müssen, von denen wir geglaubt haben, dass es nie wieder passieren würde».
Auszeichnungen nach Leipzig, Karlsruhe und Bonn
Mit dem Julius-Hirsch-Preis zeichnet der DFB jährlich Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich mithilfe des Fußballs für Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung einsetzen. In diesem Jahr gingen die Preise an die Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport-Fußball (IVF) in Leipzig, den Fanclub «Blau-Weiss statt Braun» in Karlsruhe sowie den FC Hertha Bonn 1918.
«Jede Bewerbung ist für uns ein Stück Hoffnung in schwierigen Zeiten», sagte Neuendorf. «Es geht um Respekt, um Miteinander, um all das, wofür der Fußball stehen sollte. Wir wissen, dass das leider nicht überall so ist in unserer Gesellschaft, dass vielfach Hass, Rassismus und Antisemitismus existiert.»
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten