Dynamo in der Tor- und Ergebniskrise: Drei Spiele ohne eigenes Tor, drei Niederlagen. Dynamo Dresden ist zum Ende des Kalenderjahres 2023 in eine Krise geschlittert. Das 0:1 beim SC Verl am Sonntag war die dritte Partie, in der es rein gar nichts zu bejubeln gab. Und so ist aus einer komfortablen Tabellenführung mittlerweile nur noch ein mageres Vier-Punkte-Polster zum Relegationsplatz drei geworden. «Es gelingt uns einfach nicht, ein Tor zu machen», sagte Dynamo-Trainer Markus Anfang bei «MagentaSport».
Dass der Gegentreffer nach einem langen Einwurf fällt, ist symptomatisch für das Dynamo-Spiel der Gegenwart. Die Gegner erzielen die Tore nach Standardsituationen, selbst werden die guten Chancen nicht genutzt. «Wir haben wenig zugelassen», sagte Abwehrspieler Tobias Kraulich. «Wir haben nicht den Punch, die Chancen zu nutzen.» Es gehe trotzdem weiter, betonten Anfang und Kraulich unisono. «Wir dürfen es nicht hinterfragen, weil wir gut spielen. Die Tabelle ist am Ende der Saison wichtig, nicht jetzt vor Weihnachten», sagte Kraulich. Und auch Anfang will einfach weitermachen: «Wir zweifeln nicht an der Art und Weise, wie wir Fußball spielen.»
Dotchev mit rekordverdächtigem Platzverweis: Das hat Pavel Dotchev in seiner langen Karriere auch noch nicht erlebt. Beim 2:2 des FC Erzgebirge Aue bei Arminia Bielefeld sah der Rekordtrainer der 3. Liga binnen fünf Sekunden zweimal Gelb und damit Gelb-Rot. Der 59-Jährige, durchaus auch mal impulsiv, hatte sich für einen Augenblick nicht unter Kontrolle. «Ja, ich habe mich aufgeregt», sagte der Veilchen-Trainer bei «MagentaSport». Er habe etwas gesagt, was man nicht sagen darf. «Ich habe gesagt: Hau ab», berichtete Dotchev und erzählte über seinen Disput mit Schiedsrichter Florian Lechner.
Bis zur 70. Minute habe er mit der Spielleitung kein Problem gehabt. «Ich hatte mich dann beim zweiten Tor beschwert, da wir gefoult wurden. Das wurde nicht gegeben. Dann kassieren wir im Gegenzug den Ausgleich, da habe ich reklamiert, aber nicht unverschämt. Dann hat er mit sofort Gelb gezeigt», sagte Dotchev zu dem, was der Ampelkarte vorausging. Er hätte sich nach dem Spiel beim Schiedsrichter entschuldigen wollen, aber der habe ihn komplett ignoriert und sei vorbeigelaufen. «Das finde ich schade. Als Trainer kannst du gar nichts mehr sagen. Das sind Emotionen. Wir tragen immer die Konsequenzen. Ich möchte mich für die zweite Gelbe Karte entschuldigen», sagte Dotchev. Beim nächsten Spiel werde er sich auf seinen Stuhl setzen und wie ein Theaterbesucher zusehen, kündigte Dotchev in der ARD an.
Der Coach war vom Ausgleich genervt und enttäuscht. In einer äußerst effektiven ersten Halbzeit hatten Tim Danhof und Marcel Bär ein 2:0 herausgeschossen, doch schon unmittelbar vor der Pause noch den Anschluss kassiert. «Wir hatten das Spiel im Griff, haben dominiert», berichtete Dotchev. Der Anschlusstreffer hätte seine Spieler mental heruntergezogen. «Wir können trotzdem mit dem Punkt ganz gut leben», sagte der Trainer.
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