Für Dynamo Dresden geht es nun um Alles oder Nichts. Nach dem 0:0 im Relegationshinspiel treffen die Sachsen am heutigen Dienstag (20.30 Uhr/Sky und Sat1) im entscheidenden Rückspiel vor heimischem Publikum auf den 1. FC Kaiserlautern. Die Vorzeichen sind klar: Wer gewinnt, spielt kommende Saison im Fußball-Unterhaus.
Dass Dynamo Relegation kann, haben die Schwarz-Gelben bereits dreimal bewiesen. 2002 setzten sie sich gegen Hertha BSC II durch und stiegen in die Regionalliga auf. 2011 hieß der Gegner VfL Osnabrück. Auch diesen Vergleich gewannen die Elbestädter, stiegen damals in die zweite Liga auf. Zwei Jahre später wurde gegen die Niedersachsen die Klasse gehalten. Für einen erneuten Ligaverbleib im allerletzten Moment sprechen zudem die Erfahrungswerte drei aktueller Dresdner.
Trainer Guerino Capretti ist ebenfalls erfahren: Im Sommer 2020 trat er in Diensten des SC Verl mit seinem Verein im Aufstiegsduell zur 3. Liga gegen Lok Leipzig an - und gewann. Gut zwei Jahre später will Capretti diese zwei zusätzlichen Spiele nicht als Last, sondern als Chance begriffen wissen. «Wir können eine unter dem Strich enttäuschende Rückrunde urplötzlich in einen guten, stimmungsvollen Saisonausgang verwandeln», erklärte der 40-Jährige.
Mit Chris Löwe hat die SGD zudem einen Spieler in seinen Reihen, der über enorm viel Erfahrung verfügt. 350 Pflichtspiele zieren die Vita des gelernten Linksverteidigers. Und: Löwe kennt Kaiserslautern bestens. Zwischen Januar 2013 und Juni 2016 lief der gebürtige Sachse insgesamt 108 Mal im Trikot der Roten Teufel auf und wurde sogar zu deren Kapitän ernannt. In diese Zeit fallen auch die Relegationsduelle zur Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim. Im Mai 2013 setzen sich die Kraichgauer (3:1; 2:1) durch, Löwe vergoss bittere Tränen. Ein neuerlicher Scheitern erwartet der 33-Jährige nach dem Remis auf dem Betzenberg nicht: «Da war eine große Leidenschaft dabei, die mir für Dienstag große Hoffnung macht.»
Sollte es Dynamo nicht gelingen, die seit nunmehr 18 Spielen anhaltende Sieglos-Serie in 90 oder 120 Minuten zu durchbrechen, stünde mit Torwart Kevin Broll ein ausgewiesener Elfmeter-Experte zur Verfügung. Seit dem 16. Dezember 2016 in der 2. sowie 3. Liga als auch im DFB Pokal wurden insgesamt 29 Strafstöße gegen die jeweiligen Mannschaften des Schlussmannes gepfiffen. Beachtliche zwölfmal ging Broll siegreich aus dem Duell Stürmer gegen Torwart hervor. «Wenn es ins Elfmeterschießen geht, hat «Brollo» eine spezielle Fähigkeit, die uns definitiv weiterhelfen werden», erklärte Capretti.
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