Daniel-André Tande flog wie früher. Zunächst schaffte es der norwegische Skispringer in Klingenthal auf 130,5 Meter, im Finaldurchgang legte er dann noch einmal satte 141,5 Meter nach. Dass es nicht zum Weltcup-Sieg reichte, lag am Japaner Ryoyu Kobayashi, der im schwierigen Schneeregen einen Tick stärker war.
«Es ist schwer zu erklären, was dieses Ergebnis für mich bedeutet, es ist ein tolles Gefühl. Momente wie diese sind der Grund, warum ich diesen Sport immer noch betreibe», kommentierte Tande. Auch ohne Sieg ist es ein mehr als beachtliches Comeback des ehemaligen Skiflug-Weltmeisters, der im März dieses Jahres ein echtes Drama erlebte und sogar um sein Leben rang. Nach einem Horrorsturz auf der Riesenanlage in Planica lag der 27-Jährige mehrere Tage im Koma. Er zog sich einen Schlüsselbeinbruch und eine punktierte Lunge zu, zudem stellten die Ärzte vier Hirnblutungen fest.
Doch Tande erholte sich - und wurde vor allem schnell ungeduldig. Sein Trainer Alexander Stöckl erzählte, wie früh es den Flieger wieder an die Schanze zog. In diesem Winter ist der Aufwärtstrend deutlich erkennbar. Platzierungen zwischen 20 und 30 zum Saisonstart und nun - gut zwei Wochen vor der Vierschanzentournee als Zweiter aufs Podest. Sein letzter Einzelsieg datiert von November 2019.
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