Das 109. Leipziger Stadt-Derby hat keinen Sieger. Chemie Leipzig trennte sich am Sonntag im Alfred-Kunze-Sportpark torlos vom Lokalrivalen Lok Leipzig. Damit bleiben die von Miroslav Jagatic trainierten Leutzscher, die am vergangenen Montag mit dem 2:1-Sieg beim Berliner AK schon an Lok vorbeizogen, als Tabellen-Sechster mit zwei Zählern vor dem Team von Trainer Almedin Civa. Bis zum Abpfiff blieb es im Stadion und drumherum ruhig.
In dieser Saison trafen beide Teams schon zweimal aufeinander, sowohl im Landespokal als auch im Hinspiel gewann der 1. FC Lok. Der letzte (Heim)-Sieg der Leutzscher gegen den Stadtrivalen gelang am 7. Mai des Vorjahres mit dem 2:1 in der Regionalliga.
Chemie startete gut in die Partie, hatte deutlich mehr Spielanteile und auch die besseren Chancen. Doch die Chancenverwertung war mangelhaft. Nach dem Wechsel drückte Lok mehr. Mike Eglseder (48.) hat die Chance zur Führung, doch diese verhinderte Chemie-Keeper Benjamin Bellot mit einer starken Fußabwehr. Nach gut einer Stunde war es ein offener Schlagabtausch. Der eingewechselte Manassé Eshele hatte dann in der 75. Minute aus spitzem Winkel den Siegtreffer für Chemie auf dem Fuß, doch der Ball ging knapp am langen Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite scheiterte in der 88. Minute Osman Atilgan per Kopfball an Bellot.
Seit 1909 messen beide Clubs ihre Kräfte in Pflichtspielen. Das Leipziger Stadt-Derby ist mit nun 109 Auflagen genauso traditionsreich wie das Hamburger Derby zwischen dem HSV und St. Pauli (108) sowie das Münchner zwischen TSV 1860 und dem FC Bayern (164 Duelle). In der Gesamtbilanz der Pflichtspiele führt der 1. FC Lok und seine Vorgängervereine, die bisher 54 Derbys für sich entscheiden konnten. Die Chemiker inklusive Vorgänger gewannen dabei 35 Mal. 20 Partien endeten mit dem Remis am Sonntag Unentschieden.
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