Nationalspieler Benjamin Henrichs von RB Leipzig hat vor dem Testspiel des DFB-Teams gegen Tschechien (20.45 Uhr/RTL) die aktuell sehr hohe Belastung für Profifußballer kritisiert. «Es kommt extrem viel auf einen zu. Insbesondere die Reisen darf man nicht unterschätzen», sagte der 23-Jährige im Interview dem Nachrichtenportal «t-online.de». Am Dienstagabend hatte Henrichs wegen Problemen mit der Patellasehne das Training der Nationalmannschaft verpasst und dürfte damit für die Partie am Mittwoch in Leipzig keine Option sein.
«Es ist nicht einfach. Du hast samstags ein Spiel, bist den Tag danach kaputt. Den zweiten Tag danach bist du eigentlich noch kaputter, hast dann aber schon wieder Abschlusstraining vor dem nächsten Spiel», sagte Henrichs. Einen Umgang mit der Situation hat der viermalige Nationalspieler schon gefunden: «Ich achte auf guten Schlaf, das hilft mir. Zudem gehe ich in Leipzig immer in die Kältekammer.» In dem Raum seien minus 110 Grad. «Danach fühle ich mich wieder frisch.»
Henrichs kritisierte auch den Blick der Öffentlichkeit auf die Nationalmannschaft. «Nach meinem letzten Einsatz gegen die Türkei hatte ich das Gefühl, dass sich die Öffentlichkeit stark an den Ergebnissen orientiert. Es wurde nicht darauf geachtet, ob ein Spieler lange nicht dabei war oder er eine starke Belastung hinter sich hatte. Es wurde auf das 3:3 geguckt. Da wurde drauf geschossen. Der Fokus lag nicht auf dem Gesamtbild.»
Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Bilder: Benjamin Henrichs in Aktion. Foto: Federico Gambarini/dpa/Archivbild