Auf der Reise ins beschauliche Bremen waren die Königlichen das Tuschel-Thema Nummer eins bei den Leipzigern. Erneut trifft RB in der Champions League auf Real Madrid. Ein Achtelfinale gegen die Spanier gab es in der K.o.-Runde aber noch nie. «Gerade jetzt, wenn man das Los im Kopf hat, ist es wichtig, sich auf Werder Bremen vorzubereiten. Das wird für uns elementar nochmal ein wichtiger Schritt sein, einfach die 32 Punkte mit drei obendrauf wäre für uns dann eine Top-Hinrunde», sagte Sportdirektor Rouven Schröder und gab ein Einblick beim gemeinsamen Verfolgen der Auslosung im schweizerischen Nyon: «Die Reaktion der Jungs war totale Begeisterung. Weil es einfach ein ambitioniertes Ziel ist.»
Schon in der Gruppenphase der vergangenen Saison gab es ein Kräftemessen mit Real. Nach einem 0:2 beim damaligen Titelverteidiger schaffte RB daheim ein 3:2. Damals trafen Timo Werner sowie die inzwischen abgewanderten Josko Gvardiol (Manchester City) und Christopher Nkunku (FC Chelsea). Auch diesmal sei Leipzig laut Schröder bereit: «Wir werden als ambitionierter Gegner ihnen das Leben schwer machen und nicht vor Ehrfurcht erstarren», betonte Schröder.
Ob bis zum Hinspiel am 13. Februar schon ein Nachfolger für Emil Forsberg in Leipzig aufschlägt, lies der 48-Jährige noch offen. «Wir machen uns Gedanken, das Wintertransfer-Fenster ist nicht so einfach. Wir sind komplett in den Themen drin, werden alles abwägen, weil klar ist, dass er uns weiterbringen soll», sagte der Sportchef vor dem 325. und letzten Pflichtspiel des Schweden im RB-Trikot an diesem Dienstag (18.30 Uhr/Sky) in Bremen.
Rose möchte die Belastung der letzten Wochen ausblenden. «Gefühlt sind wir ganz gut beieinander. Wir haben drei Bundesligaspiele in Folge gewonnen und wollen noch einen draufsetzen», sagte Rose und warnte insbesondere vor Werder-Stürmer Marvin Duksch: «Er hat einen herausragenden Fuß und ist im Alter nochmal Nationalspieler geworden.»
Trotz der Verletzungsmisere mit Abwehrchef Willi Orban oder Spielmacher Dani Olmo sieht Rose sein Team nach dem personellen Aderlass im Sommer gut im Soll. «Im Moment kann man von einem gelungenen Umbruch sprechen», sagte der 47-Jährige am Montag. «Die Ergebnisse geben uns gerade recht. Aber ich weiß, wie es funktioniert. Wenn eins, zwei Ergebnisse nicht kommen, werden Fragen gestellt. Ich will die Welt nicht rosarot malen, weil ich lange genug dabei bin.» In den Bereichen, in denen man sich bewege, «ist die Luft megadünn».
Auch eine Torhüter-Diskussion wolle er nicht vom Zaun brechen, setzt aber auch auf dieser Position auf Konkurrenzkampf. In Bremen wird wieder Janis Blaswich im Leipziger Tor stehen, obwohl der 32-Jährige zuletzt einige Patzer hatte. Rose stärkte seine Nummer eins. «Ich werde mich nicht treiben lassen als Trainer», betonte Rose. «Janis ist immer noch derselbe geile Torhüter wie noch vor vier Wochen.» Der Coach wolle, dass Blaswich mutig bleibe. Einen Konkurrenzkampf mit dem nach seinem Kreuzbandriss wieder genesenen Ex-Kapitän Peter Gulacsi wolle er trotzdem: «Das bedeutet aber nicht, dass es Zweifel an Janis gibt.»
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