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Das Wiedersehen mit Kumpel Marc-André ter Stegen hat für Janis Blaswich ein besonderes Flair

Leipzigs Torwart Janis Blaswich klatscht vor Beginn der Partie. / Foto: Jan Woitas/dpa/Archivbild
Leipzigs Torwart Janis Blaswich klatscht vor Beginn der Partie. / Foto: Jan Woitas/dpa/Archivbild

Das Wiedersehen mit Kumpel Marc-André ter Stegen hat für Janis Blaswich diesmal ein besonderes Flair. Der Torhüter von RB Leipzig trifft seinen einstigen Weggefährten aus Gladbacher Zeiten bei der Fußball-Nationalmannschaft. Der 32 Jahre alte Blaswich wurde für seine starken Leistungen von Bundestrainer Julian Nagelsmann belohnt und neben ter Stegen, Kevin Trapp und Oliver Baumann für die letzten Länderspiele des Jahres nominiert.

Die Kontaktaufnahme des Deutschen Fußball-Bundes sorgte zuvor im Hause Blaswich für kurzzeitige Irritationen. Als daheim das Telefon bei RB Leipzigs Torhüter Janis Blaswich klingelte, meinte seine Frau noch: «Schatz, der Torwarttrainer von Freiburg ruft an». Doch der 32 Jahre alte Keeper vom deutschen Pokalsieger schaute seine Frau verdutzt an und korrigierte sie umgehend: «Nee, der ist nicht mehr in Freiburg, der ist jetzt beim DFB», sagte Blaswich über DFB-Torhütertrainer Andreas Kronenberg, der früher bei den Breisgauern arbeitete. Daher hatte Blaswich die Nummer noch gespeichert.

Er selbst war über die Nominierung «erstmal ein bisschen baff. Aber jetzt positiv erfreut, die Vorfreude ist einfach enorm», sagte er vor dem Spiel der Sachsen an diesem Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) gegen den SC Freiburg.

Damit geht der steile Aufstieg im reifen Alter weiter. Denn Blaswich war vor 13 Monaten noch Ersatzkeeper bei den Sachsen. Dann verletzte sich Kapitän und Stammtorhüter Peter Gulácsi schwer. Blaswich kam, überzeugte mit Ballbehandlung, Kommandos bei seinen Vorderleuten und vor allem mit Paraden wie zuletzt beim 2:1-Sieg in der Champions League bei Roter Stern Belgrad.

«Es war keine ganz leichte Aufgabe, weil Pete Gulácsi ein sehr konstanter Torwart war und natürlich auch große Fußstapfen hinterlassen hat. Die hat er mehr als gefüllt, er hat es herausragend gut gemacht bei Leipzig, er spielt in der Champions League, spielt in der Bundesliga immer sehr konstant auf einem guten Niveau», lobte Nagelsmann und setzte somit ein klares Zeichen: Leistung lohnt sich.

Fünf Zu-Null-Spiele in zehn Bundesliga-Partien - das ist Liga-Bestwert für Blaswich. «Er hält, was er halten muss und manchmal auch eins, zwei Bälle, die er halten kann. Es hilft einem natürlich, so einen Rückhalt zu haben», meinte RB-Coach Rose und betonte am Freitag: «Er hat es absolut verdient. Ich freue mich für ihn und es ist auch eine Bestätigung der Arbeit unserer Torhüter-Abteilung.» Rose machte frühzeitig klar, dass er keinen Grund für einen Torwartwechsel sehe, obwohl der ungarische Nationaltorhüter wieder fit ist. Gulácsi durfte dafür zweimal im DFB-Pokal, wo die Leipziger ausgeschieden sind, ran.

Kurios: der ehemalige Leipziger Coach Nagelsmann kennt Blaswich «nur als Gegner. Und da war er nach dem Spiel positiv verrückt, hat sich extrem aufgeregt, wenn sie nicht gewonnen haben. Das hat mir immer sehr imponiert, seine Art, wie er da hinten drinsteht». Persönlich haben sich beide noch nicht kennengelernt. Beeindruckt ist der Bundestrainer aber allemal: «Janis ist ein Torwart, der ein guter Fußballer ist aber auch auf der Linie sehr stark ist und eine gute Ausstrahlung hat.»

Nun geht die kometenhafte Reise weiter für Blaswich, der erst im vergangenen Sommer vom niederländischen Club Heracles Almelo nach Leipzig kam. Vorher sammelte er Erfahrungen als Gladbacher Leihspieler bei Dynamo Dresden und Hansa Rostock, kam in fast 300 Einsätzen in der Regionalliga, 3. Liga und der niederländischen Ehrendivision zum Einsatz. RB honorierte die Topleistungen längst, verlängerte vorzeitig bis 30. Juni 2026. In Gladbach reichte es 2011 zwar für einen Profivertrag, doch spielen durfte er nur in der zweiten Mannschaft. Ein halbes Jahr vorher gab ter Stegen dort schon sein Bundesliga-Debüt.

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