Schalker Sorgen interessieren RB Leipzig mit Blick auf das Saisonfinale nicht. Denn der Blick geht schon auf das Pokalfinale eine Woche später in Berlin gegen Eintracht Frankfurt. Daher plant Trainer Marco Rose keine unnötigen Experimente. «Wir wollen das Spiel gewinnen und im Rhythmus bleiben. Es gibt nichts runterzufahren, abzuschalten, durchzuschnaufen, sondern wir wollen einfach im Flow bleiben», sagte er vor dem Duell mit dem FC Schalke 04 an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky).
Allerdings sei das Testen einer Alternative für Innenverteidiger Josko Gvardiol, der im Pokalendspiel gesperrt ist, sinnvoll. Ansonsten hat er bei vollem Kader alle Spieler verfügbar. Die Spielanteile will er gezielt verteilen und «eine gute Mischung finden». Seine Top-Elf «könnte bei uns auch heißen Nummer 11 bis 16 von den Spielern, die in München noch auf der Bank saßen. Alles Jungs mit Stammspieler-Qualitäten».
Behutsam soll auch Xaver Schlager nach seiner Verletzung aufgebaut werden. «Er wäre so ein Spieler, den ich nochmal etwas länger sehen möchte. Wir reden aber nicht über 90 Minuten», sagte Rose über den Österreicher, der noch etwas «Nachholbedarf» hat. Ob einige Spieler wie Torhüter Örjan Nyland, der RB definitiv verlassen wird, noch einen Abschiedseinsatz bekommen, ließ Rose offen. Es gebe aber solche Überlegungen. Unabhängig davon lobte er den norwegischen Nationaltorhüter: «Ny war ein wichtiger Faktor für uns auf und neben dem Platz. Es war eine goldrichtige Entscheidung von uns, ihn zu holen.»
Gegen die abstiegsbedrohten Schalker fordert Rose Mentalität und Zweikampf-Härte ein, nur so umgehe man parallel auch eigene Verletzungen. «Sie spielen grundaggressiv, sind sehr wuchtig nach vorn, mit einer Menge Tempo. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn es richtig zur Sache geht», sagte der Cheftrainer. Denn die Schalker müssen in Leipzig auf jeden Fall punkten. Das gelang nur 2019 beim 3:1 in der Red Bull-Arena. Danach waren die Königsblauen chancenlos - kassierten vier deftige Niederlagen mit 18 Gegentoren.
Ein erneutes Torfestival würde auch dem scheidenden Christopher Nkunku in die Karten spielen. Im Kampf um die Torjägerkrone hat er nur zwei Treffer Rückstand auf den führenden Bremer Niclas Füllkrug. Hätte er beim 3:1-Sieg auch den zweiten Elfmeter geschossen und verwandelt, wäre es nur ein Treffer für den Franzosen. «Der Erfolg der Mannschaft steht über allem», betonte Rose und lobte das Verhalten von Nkunku, der Dominic Szoboszlai schießen ließ. Das zeige seine «Verantwortung fürs Team». Nun könne die Mannschaft nach dem Erreichen der Königsklasse etwas zurückgeben. «Christo will immer Tore schießen. Wenn wir als Truppe ihn unterstützen können, dass er noch einen persönlichen Erfolg bekommt, dann tun wir das», betonte Rose.
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