Die Missbrauchsvorwürfe gegen die Chemnitzer Turn-Trainerin Gabriele Frehse beschäftigen auch die Justiz. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch bestätigte, läuft gegen Frehse und einen Arzt seit Dezember 2020 ein Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts der Körperverletzung. Zuerst hatte der «Spiegel» darüber berichtet.
Nach einer Untersuchung durch eine Frankfurter Kanzlei hatte der Deutsche Turner-Bund (DTB) «schwerwiegende Pflichtverletzungen» von Frehse festgestellt. Ex-Weltmeisterin Pauline Schäfer und weitere Turnerinnen hatten Frehse vorgeworfen, sie im Training schikaniert, Medikamente ohne ärztliche Verordnung verabreicht und keinen Widerspruch zugelassen zu haben. Frehse hat die Vorwürfe mehrfach bestritten und dem DTB vorgeworfen, ihr Akten-Einsicht zu verwehren.
Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages wollte sich am Mittwoch unter dem Tagesordnungspunkt «Konsequenzen für Trainingsstrukturen aus den Vorkommnissen am OSP Sachsen/Bundesstützpunkt Chemnitz» mit dem Thema befassen. Vom Olympiastützpunkt Chemnitz ist Frehse seit Dezember freigestellt.
Bericht des Spiegel hinter Bezahlschranke
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH