Auch das Söhne-Trio kann Herthas Auftaktpleite nicht verhindern
Am Ende blieb die Hertha schon wieder tor- und punktlos. Das 0:1 gleich zum Auftakt in die neue Saison als Absteiger und Tabellenletzter aus der Fußball-Bundesliga war nicht der erhoffte Start in die Zweitliga-Mission des Hauptstadt-Clubs. «Wir sind ja ein zusammengewürfelter Haufen», meinte Kapitän Marco Richter, außerdem sei Gastgeber Fortuna Düsseldorf ein unangenehmer Gegner. Es nerve extrem, betonte Neuzugang Fabian Reese: «Jeder weiß, dass es gut ist, wenn man mit einem Sieg startet - aber das war das erste von 34 Spielen.»
Am kommenden Freitag geht es weiter, daheim im Olympiastadion ist Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden zu Gast. Auch dann dürften die drei Söhne von Trainer Pal Dardai wieder mit dabei sein. In Düsseldorf kam Bence Dardai, 17 Jahre alt, zu seinem Profi-Debüt. Während Marton Dardai (21) in der Startformation stand, waren er und Bruder Palko (24) von Papa Pal (47) eingewechselt worden. Als Trainer sei er zufrieden, dass alle drei Söhne die Qualität für diese Liga haben, betonte Dardai Senior: «Aber als Vater spüre ich gar nichts, ich spüre nur eins: Dass heute ein Tor gefehlt hat.»
Erste Enttäuschung nach Unentschieden beim 1. FC Magdeburg
Nur mit einem 1:1 trotz Führung und Überzahl fuhr der 1. FC Magdeburg von Aufsteiger Wehen-Wiesbaden nach Hause. Klar, dass bei Mannschaft und Trainer Enttäuschung herrschte - zumal die Ursachen schnell ausgemacht waren.
«Wir haben ein Spiel hergegeben, was so nicht nötig war. Nachdem wir in Überzahl geraten sind, haben wir an Intensität nachgelassen und produzieren dann vor dem Gegentor ohne jeglichen Druck einen Fehlpass und den Standard», erklärte Cheftrainer Christian Titz sichtlich enttäuscht.
Besonders ärgerlich: Ausgerechnet einer der besten Wiesbadener der Vorsaison stand beim Gegentor am langen Pfosten komplett frei und traf. Dass nach dem Ausgleich in Überzahl keine eigene Torchance mehr gelang, wurmte auch Kapitän Amara Condé, der mangelnde Geduld beklagte: «Wir hätten den Gegner nach dem Platzverweis laufen lassen müssen. Es geht darum, die eine Szene herauszuspielen, um das Spiel zu gewinnen.»
Ein Gegentor nach Standard und mangelnde Durchschlagskraft im Angriff klingen nach Problemen, die der FCM in der Vorsaison erst in der Rückrunde in den Griff bekam. Dass das jetzt schneller geht, hofft nicht nur Baris Atik: «Auch wenn wir nicht so viel richtig gemacht haben, werden wir die Köpfe nicht hängen lassen und versuchen, im nächsten Spiel die drei Punkte zu holen.»
Kaltschnäuzigkeit und Keeper Kolke bringen Hansa Sieg
Eiskalt im Abschluss und mit dem nötigen Spielglück feierte Hansa Rostock einen Einstand nach Maß. Der Ostsee-Club gewann am Sonntag zu Hause 2:0 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg. «So stellt man es sich vor», sagte Trainer Alois Schwartz zufrieden.
Hansa schlug kurz vor und nach der Pause zu: Flügelspieler John-Patrick Strauß (42. Minute) brachte die Rostocker in Führung. Der gerade erst eingewechselte Nils Fröling (47.) erhöhte kurz darauf. «So ein Tor ist ein Knotenlöser. Und dass nach der Pause das zweite Tor fällt, hat uns natürlich in die Karten gespielt», sagte Schwartz.
Hansa zeigte besonders defensiv eine starke Leistung. Dabei fielen mit Oliver Hüsing und Jasper van der Werff zwei etatmäßige Innenverteidiger aus. «Nico Neidhart und Alexander Rossipal haben das gut gemacht», lobte der Trainer. Trotzdem hatten die Franken einige gute Gelegenheiten, scheiterten aber immer wieder auch am starken Keeper Markus Kolke.
«Es ist uns allen bewusst, dass wir nicht die herausragenden Kicker sind. Deswegen müssen wir das anders wettmachen, über Giftigkeit, Galligkeit, Dreckigkeit», sagte Abwehrspieler Damian Roßbach. «Wenn wir das in jedem Spiel abrufen können, ist es immer möglich, dass wir als Sieger vom Platz gehen.»
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