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Trainerwechsel bei Dynamo Dresden: Anfang muss gehen

Dynamo Trainer Markus Anfang schaut auf die Uhr. / Foto: Robert Michael/dpa
Dynamo Trainer Markus Anfang schaut auf die Uhr. / Foto: Robert Michael/dpa

Dynamo Dresden trennt sich von Trainer Markus Anfang nach fünf sieglosen Spielen. Interimsweise übernehmen Co-Trainer Heiko Scholz, U19-Trainer Willi Weiße und Ex-Nationalspieler Ulf Kristen das Team.

Am Ende ging es dann doch noch ganz schnell. Dynamo Dresden hat mit der 0:2-Niederlage gegen Viktoria Köln auch das letzte Fünkchen Vertrauen der Vereinsführung in Trainer Markus Anfang verspielt. Gut zwei Stunden nach dem Schlusspfiff war der Coach seinen Job los. Und auch die neuen sportlichen Taktgeber stehen bis Saisonende bereits fest: Co-Trainer Heiko Scholz, U19-Trainer Willi Weiße und Dynamo-Ikone Ulf Kirsten sollen an den verbleibenden vier Spieltagen versuchen, irgendwie doch noch den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu realisieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das aber nur über die Relegation möglich.

Wochenlang hatte die Führung von Dynamo Dresden Trainer Markus Anfang den Rücken gestärkt, mit der Niederlage gegen Köln war das Maß voll. Es war bereits das fünfte sieglose Spiel nacheinander. Dynamo hat im Jahr 2024 die Bilanz eines Absteigers. Noch nach der Winterpause hatten die Sachsen als Zweiter zehn Punkte Vorsprung auf Rang drei.

Qualität nicht gezeigt

«Die Entscheidung ist uns alles andere als leichtgefallen. Wir haben uns bei der Verpflichtung von Markus Anfang auf ein gemeinsames Ziel festgelegt, welches wir weiterhin fest im Auge haben», sagte Geschäftsführer David Fischer. «Allerdings sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität der Mannschaft im Saisonverlauf zunehmend seltener gezeigt hat und die gewünschten Ergebnisse ausgeblieben sind.»

Anfang war im Sommer 2022 in Dresden mit dem Ziel Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga angetreten. Dieses sollte spätestens in dieser Saison erreicht werden. Souverän waren die Leistungen der Mannschaft selten, doch die Ausbeute stimmte bis zum Jahreswechsel. Dann folgte ein beispielloser Absturz, der Anfang März mit der Trennung von Sportchef Ralf Becker seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht hatte.

Schnelle Wende von Fischer

Anfang durfte überraschend bleiben, erhielt sogar eine Jobgarantie auch für den Fall, dass der Aufstieg nicht gelingt. Doch der mit dieser Ansage erhoffte Neustart in Sachen Erfolge durch weniger Druck kam nicht zustande. Im Gegenteil. Waren es zunächst nur die Ergebnisse, die nicht stimmten, waren es zuletzt auch die Leistungen generell.

Anfang erschien immer rat- und ideenloser, was nun spät - vielleicht sogar zu spät - zur Trennung führte. «Es gibt genügend Beispiele in unserer Vergangenheit, dass ein Trainerwechsel zu früh vorgenommen wurde. Zum Beispiel bei Uwe Neuhaus», sagte Fischer den Zeitpunkt verteidigend. Neuhaus hatte Dresden von der 3. Liga in die 2. Bundesliga und dort zweimal zum Klassenerhalt geführt. Nach nur zwei Spieltagen der Saison 2018/19 und dem Aus im DFB-Pokal wurde der 64-Jährige freigestellt.

Am Sonntag verabschiedete sich Anfang mit einem von Dynamo veröffentlichten Video von Mitarbeitern und Fans: «Wir haben das gelebt, wir haben Dynamo gelebt, wir haben alles dafür getan, erfolgreich zu sein. Es tut mir unheimlich im Herzen weh, dass wir es nicht geschafft haben, an die super Hinrunde anzuknüpfen», sagte Anfang auch im Namen seines mit entlassenen Co-Trainers Florian Junge. Es sei eine tolle Zeit gewesen.

Das neue Trainer-Dreigestirn soll es nun noch richten. Große Alternativen hat Dynamo ohnehin nicht. Außer Berater Kirsten gibt es in der Dresdner Führungsetage derzeit niemanden mit einem fußballerischen Hintergrund. Nach einem sportlichen Leiter oder gar Sport-Geschäftsführer wird gesucht.

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