Das Gesetz der Serie spricht für die Köpenicker. Auch Marco Rose kennt die Zahlen. 1:2 - gleich fünfmal hintereinander gewann Union Berlin in der Bundesliga gegen den aus eiserner Sicht ungeliebten Rivalen RB Leipzig. Die Sachsen sind gefordert an diesem Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) beim Tabellenführer. Der letzte und einzige Sieg An der Alten Försterei gelang im August 2019 (4:0). Timo Werner machte damals mit dem 3:0 in der 42. Minute schon alles frühzeitig klar. Doch momentan ist der pfeilschnelle Nationalstürmer in einer Tor-Krise, wartet seit 726 Minuten auf einen Treffer. Wie kann RB dann Union bezwingen?
Rose will Unioner Standards verhindern: «Sie sind sehr gefährlich über Flanken und Kopfbälle. Das wird sicherlich ein Thema für uns sein», sagte der 46 Jahre alte Coach und ergänzte, aufgrund der «zwei physisch starken Stürmern, die Tempo ins Spiel bringen und in der Box per Kopf da sind. Wir müssen ihre Flanken verteidigen und im Strafraum am Gegenspieler dran sein.»
RB braucht Tempo und Tiefe: Den Druck von Union will Leipzig mit eigenen Lösungen bespielen. «Wir wollen unsere Qualität auf den Platz bringen, um Union nicht das zu geben, was sie gefährlich macht», erklärte Rose, der im Umschaltspiel auf das Tempo von Lois Openda, Xavi Simons und eben Werner setzt - neben der Genialität von Dani Olmo. Und falls Werner wie erwartet nicht in der Startelf ist, hat Rose mit Yussuf Poulsen und Benjamin Šeško Top-Alternativen gegen Kevin Behrens und Co. «Die normalen Gesetzmäßigkeiten eines Konkurrenzkampfes», sagte er.
Wucht und Leidenschaft: Wie schon beim 5:0-Lauf in Halbzeit zwei gegen den VfB Stuttgart setzt RB auf viel Wucht. Diesmal jedoch von Beginn an: «In den ersten zehn Minuten wird es viel um erste und zweite Bälle gehen. Wir müssen Zweikämpfe gewinnen und die Lücken schließen», meinte Rose, der eine «erwachsene Leistung» einfordert. Gerade in der Spieleröffnung im defensiven Mittelfeld könnte RB mit den erfahrenen Xaver Schlager und Kevin Kampl einen Vorteil haben nach dem Ausfall von Rani Khedira bei Union.
Rose über Respekt und Leipzigs Daseinsberechtigung: Auch wenn die Union-Anhänger mal wieder schweigen oder offen ihre Ablehnung gegen RB ausleben, Rose kümmert es wenig. «Wir definieren unsere Daseinsberechtigung über die zigtausend Fans, die jedes Wochenende in unser Stadion kommen, die Stimmung, die rund um den Verein herrscht», sagte der Trainer, der sogar «im Ostseeurlaub positives Feedback» bekommt. «Dass uns nicht alle toll finden, akzeptieren wir, aber das wird sich nicht aufhalten lassen, weil wir hier versuchen, gute Arbeit zu machen.» Diesen Respekt gibt er auch an den Gegner zurück: Union sei «mittlerweile angekommen, auch in der Champions League.» Er fand die Auslosung «cool, freut mich für Köpenick, für den Verein, auch für die Region insgesamt».
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten