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Spitzenreiter Aue mit bestem Start - Cottbus feiert Borgmann

Stefan Kutsche sieht die Gelb-Rote Karte.  / Foto: Robert Michael/dpa
Stefan Kutsche sieht die Gelb-Rote Karte. / Foto: Robert Michael/dpa

Drei Siege nach drei Drittliga-Spielen gab es noch nie. Aue untermauert damit seine Aufstiegsambitionen. In Cottbus jubeln alle mit einem besonderen Joker. Hansa verschenkt den Sieg.

Leipzig (dpa) - 

Aue stürmt nach Sachsen-Derby-Sieg an die Drittliga-Spitze

Mit dem besten Drittligastart der Geschichte hat Aues Trainer Pavel Dotchev seine erstmals vor dem Sachsen-Derby geäußerten Aufstiegswünsche untermauert. Sportchef Matthias Heidrich pflichtete ihm bei. Es sei «richtig, mal zu sagen, was man für Ambitionen hat.» Man könne nach den vielen Jahren in der zweiten Liga nicht sagen, «wir bleiben jetzt noch 15 oder 16 Jahre in der dritten Liga. Daher ist die Aussage nicht verkehrt», sagte Heidrich bei «Magentasport».

Das 2:0 gegen den Erzrivalen Dynamo Dresden dank der Treffer von Mirnes Pepic (6. Minute) und Ex-Dynamo Marvin Stefaniak (9.) hatte ein emotionales Nachspiel. Die beiden Leitwölfe Martin Männel und Stefan Kutschke sorgten für hitzige Szenen im 101. Derby. Erst provozierte Männel mit einem Nachtreten die Gelbe Karte für den in Rage gebrachten Kutschke, dann sorgte er mit einem Abwurf an die Schulter von Kutschke mit theatralischer Landung für Gelb-Rot in der 83. Minute, nachdem der Dresdner provozierend seinen Weg gekreuzt hatte.

«Eine klare Rote Karte, daher ist die erste Gelbe für Stefan nicht berechtigt», sagte Dynamo-Coach Thomas Stamm nach der ungeahndeten Tätlichkeit von Männel und nahm seinen Stürmer aufgrund der TV-Bilder bei seiner Analyse in Schutz: «In einem Derby ist es schwer, seine Emotionen im Griff zu haben. Stefan weiß, dass er in so einer Situation das nächste Mal vielleicht nicht mehr hinsprintet.»

Stamm sieht die Niederlage als Puzzlestein für die Entwicklung des Teams: «Niederlagen bringen dich unterm Strich weiter, Niederlagen sind Bestandteil vom Erfolg.» Abseits der hitzigen Debatte um Gelb-Rot sprach er von einem verdienten Auer Sieg, weil die Hausherren «griffiger und mehr in den Zweikämpfen drin» waren. 

Cottbus feiert Torschütze Borgmann

Der eingewechselte Axel Borgmann sorgte mit seinem Treffer in der Nachspielzeit für den ersten Sieg von Energie Cottbus in der 3. Fußball-Liga. Beim 2:1 im Aufsteiger-Duell gegen Alemannia Aachen traf er in der achten Minute der Nachspielzeit, nachdem Henry Rorig (19.) die Lausitzer in Führung geschossen hatte. Vor 9.218 Zuschauern traf Anton Heinz (52.) zum zwischenzeitlichen 1:1 für Aachen. 

«Wenn so ein Mensch, der den Klub lebt und die Region und sich damit so identifiziert. Wenn der dann nach seiner Verletzung so ein Tor erzielt, fällt alles ab. Er hat einen besonderen Platz bei mir, denn ich weiß, was er, seine Frau und das Kind erreicht haben. Das ist nicht selbstverständlich», sagte Trainer Claus-Dieter Wollitz über seinen Kapitän, der zuvor neun Monate wegen eines Kreuzbandrisses gefehlt hatte.

«Wir haben es uns mehr als verdient. Wenn du nicht gewinnst, macht das auch was mit deinem Kopf. Umso schöner, dass wir den Moment genießen können», sagte Borgmann, der vor der letzten Ecke noch den Schiedsrichter fragte, ob es dann vorbei sei. «Er meinte ja. Dann habe ich ihn gefragt, ob ich noch mal schießen darf, wenn der Ball zu mir kommt. Dann meinte er, ja, kannst du machen. Das zählt dann noch.» 

Hansa verspielt ersten Sieg in der Nachspielzeit 

Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock hat durch einen Gegentreffer in letzter Sekunde erneut den ersten Saisonsieg verpasst. Gegen Borussia Dortmund II hieß es am Ende nur 1:1, da Julian Hettwer (90.+5) mit der letzten Aktion für die Borussen traf. Zuvor hatte Kjell Arik Wätjen (17.) mit einem Eigentor Hansa in Führung gebracht. «Im Moment bleibt uns nichts erspart. Wir arbeiten, kämpfen und geben alles. Ich weiß nicht, wie lange es noch dauert, aber wir werden weitermachen», sagte Trainer Bernd Hollerbach. Hansa-Kapitän Franz Pfanne, einst beim BVB, meinte: «Wir haben einen riesigen Aufwand betrieben und bekommen in der letzten Aktion des Spiels so einen Schlag in die Fresse. Es fühlt sich einfach Scheiße an.» 

Hollerbach haderte zudem mit dem Schiedsrichter. «Wir haben ein klares Tor nicht bekommen. Das 2:0 von Fröhling, wo Abseits gepfiffen wurde, ist absoluter Wahnsinn», sagte der Trainer, der mit seinem Team nach drei Spieltagen nur zwei Zähler hat. Daher ärgerte sich Pfanne vor allem über die Art und Weise der Niederlage: «Als erfahrene Drittliga-Truppe müssen wir das 1:0 mit Mann und Maus verteidigen und das ist uns nicht gelungen.» 

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