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Carolabrücke Dresden: Mögliche Wiederinbetriebnahme des Brückenzugs A

(Archivbild) / Foto: Robert Michael/dpa
(Archivbild) / Foto: Robert Michael/dpa

Die mögliche Wiederinbetriebnahme des Brückenzugs A der Carolabrücke in Dresden wird geprüft. Bis Dezember soll geklärt sein, ob der Verkehr wieder freigegeben werden kann. Sicherheit hat höchste Priorität.

Am 11. September 2024 ereignete sich der Einsturz des Brückenzugs C der Carolabrücke in Dresden. Seitdem laufen intensive Untersuchungen zur Ursache des Unglücks. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob der benachbarte Brückenzug A nach eingehender Prüfung eventuell für den leichten Verkehr wieder freigegeben werden kann. Diese Thematik wurde auch in der Stadtratssitzung vom 1. Oktober 2024 eingehend besprochen.

Dr. Steffen Marx vom Institut für Massivbau betont, dass mehrere Ursachen für den Einsturz untersucht werden. Der eingestürzte Brückenzug C war lange Zeit „nackt“ und ungeschützt, was zu einer erheblichen Korrosion der Stahlspannglieder führte. Diese Korrosion gilt als wahrscheinlichste Ursache für den Einsturz. Zudem könnten die plötzlichen Temperaturunterschiede in der Nacht des Einsturzes zu Spannungen im Stahl und Beton geführt haben, die letztlich das Versagen der Spannglieder verursachten. Dr. Marx schließt jedoch andere Ursachen nicht aus und prüft auch Drahtabbrüche in den übrigen Brückenteilen.

Ein wichtiger Unterschied zwischen dem eingestürzten Brückenzug C und dem möglicherweise noch nutzbaren Brückenzug A ist der Schutz durch eine geschlossene Asphaltdecke. Dieser Schutzmantel verhinderte, dass Feuchtigkeit und Salzlauge in die Struktur des Brückenzugs A eindringen konnten. Daher besteht Hoffnung, dass dieser Brückenzug in besserem Zustand ist und für eine eingeschränkte Nutzung wieder freigegeben werden könnte. Um dies sicherzustellen, werden in den nächsten Wochen Schallemissionsmessungen durchgeführt, um mögliche innere Schäden zu erkennen. Zudem werden aus dem Abbruchmaterial des eingestürzten Teils Proben genommen, um sie chemisch und physikalisch zu untersuchen.

Bis spätestens Anfang Dezember soll Klarheit herrschen, ob der Brückenzug A wieder für den leichten Verkehr freigegeben werden kann. Eine Freigabe wäre aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, da die Sanierungskosten der letzten Jahre beträchtlich waren. Dennoch steht die Sicherheit im Vordergrund: Eine Wiederinbetriebnahme wird nur erfolgen, wenn keinerlei Restrisiko für die Verkehrsteilnehmer besteht.

Hintergrund: Die Carolabrücke ist eine wichtige Verkehrsverbindung in Dresden. Der Einsturz des Brückenzugs C verursachte erhebliche Schäden und führte zu aufwendigen Abbrucharbeiten, die aufgrund des Elbehochwassers für zwei Wochen pausieren mussten. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund sieben Millionen Euro für den Abriss des zerstörten Teils, inklusive Sicherheitskonzepten und verkehrsbedingten Auswirkungen. Während der Abbrucharbeiten bleibt die Schifffahrt unter der Brücke gesperrt.

Historie: Die Carolabrücke ist seit Jahrzehnten eine zentrale Verkehrsader in Dresden und wurde immer wieder saniert. Der jüngste Einsturz, der Thema in der Stadtratssitzung am 1. Oktober 2024 war, wirft erneut Fragen nach der Haltbarkeit und Wartung von Brückenbauwerken auf. Die Entscheidung, ob der Brückenzug A wieder genutzt werden kann, könnte wichtige Erkenntnisse für den Umgang mit ähnlichen Bauwerken in Deutschland liefern.

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