Wir haben das 21. Jahrhundert mit einem Fehlstart begonnen. Christoph Keese hat diesen Status in mehreren Wirtschaftszweigen untersucht und darüber ein Buch geschrieben. „Silicon Germany – Wie wir die digitaleTransformation schaffen. Dafür ist er im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Wirtschaftsbuchpreis ausgezeichnet worden. Das Handelsblatt lobt: “Das Buchbietet Diagnose, Hoffnung und Heilung in einem. … Dieses Buch kann das Leben von tausenden Firmen verändern.“
Der erste E-Golf ist heute aus der Gläsernen Manufaktur gerollt.Täglich sollen es vorerst 35 E-Fahrzeuge werden. Vorsichtig tastet sich die deutschen Autobauer durchs Neuland. Doch das digitale Szenario von Christoph Keese geht viel weiter.
„Umweltschützer fahren Auto, weil sie damit einen höheren Klimabeitrag leisten als mit dem Fahrrad. Supercharger an den Autobahnen laden die Batterien in weniger als 10 Minuten auf.“ Die Ladestationen an der Gläsernen Manufaktur in Dresden schaffen einen Ladevorgang in 30 bis 40 Minuten.Doch es sind nicht diese Details, die die Automobilindustrie prägen werden. Es wird die Vernetzung sein. Eine Vernetzung, die es möglich macht, dass sich die Autos selbst um ihre Reparaturen kümmern, weil sie „wissen“, wann die Winterräder abgefahren sind. Eine Vernetzung, die auch Informationswege umdreht und Autos für Autos Wetterwarnungen produzieren. Eine Vernetzung, die aus anonymisierten Daten Grippewellen prognostizieren kann, weil Sensoren die Temperatur ihrer Chauffeure messen und sie außergewöhnlich hektische Augenbewegungen analysieren können. „Viele Autos werden in Mini-Werken gedruckt… und gegen einen Aufpreis filmt eine fahrzeugeigene Drohne den Familienausflug oder die schnittige Fahrt auf der Küstenstraße von oben. Der aktuelle Marktpreis wird im Tacho angezeigt. Automatische Systeme zur Optimierung des Gewinns informieren den Eigentümer, ob ein Abstoßen des Fahrzeugs jetzt lohnt oder man es doch noch länger behält.“
Somit fallen viele bekannte Streitpunkte in den digitalen Datenmüll. Neue Diskussionsthemen wachsen.
