Ein Elch testet erneut die Oberlausitz als Lebensraum. Das ausgewachsene Weibchen sei mehrfach in den nördlichen Regionen der Landkreise Görlitz und Bautzen gesichtet worden, zitierte Radio Lausitz am Mittwoch den Elchforscher Michael Striese. So sei das Tier zunächst am Sonntagabend zwischen Weißwasser und Trebendorf beobachtet worden, später habe die Elch-Dame einen Ausflug ins Kaolinwerk Caminau unternommen und die Bundesstraße 96 überquert.
Der Forscher geht davon aus, dass die Elch-Kuh aus Polen kommend über die Oberlausitz in südwestliche Richtung weiterzieht. «So wie es aussieht, könne sich das Tier aktuell im Bereich Kamenz, Burkau befinden», sagte der Experte. Tatsächlich tauchte das Tier inzwischen bei Panschwitz-Kuckau auf.
Elche sind in Sachsen und Brandenburg keine ganz große Seltenheit mehr. Besonders im Herbst und im Frühjahr wandert die größte Hirschart über die Grenze von Polen nach Deutschland ein. Mitunter schaffen es die Tiere sogar bis Dresden. 2014 gelangte ein Elch zur Berühmtheit, nachdem er sich in ein Bürogebäude von Siemens in der sächsischen Landeshauptstadt verirrt hatte. Zwischen Wand und Scheiben eingeklemmt, verharrte der Vierbeiner und wurde von Schaulustigen beäugt. Erst nach fünf Stunden konnten Spezialisten ihn betäuben, in einen Container verladen und in Ostsachsen aussetzen.
Der «Siemens-Elch» erhielt einen Sender, weshalb man seine Wanderwege in den folgenden Jahren gut verfolgen konnte. Zeitweilig kehrte er nach Polen zurück. Nach Angaben von Radio Lausitz soll er inzwischen in der Nähe von Stettin leben. Vermutlich habe er dort seine große Liebe gefunden, hieß es.
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