Neueste Forschungsergebnisse des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) und des Zoo Leipzig geben überraschende Einblicke in die Anpassungsfähigkeit der stark gefährdeten Cat-Ba-Languren. Diese seltene Primatenart, von der weniger als 100 Tiere auf der vietnamesischen Insel Cat Ba leben, hat sich in bemerkenswerter Weise an die schwierigen Umweltbedingungen angepasst - unter anderem durch die Fähigkeit, Salzwasser zu trinken. Diese Anpassung gilt weltweit als einzigartig unter den Primaten.
Überleben trotz genetischer Verarmung
Durch Wilderei und Lebensraumverlust stand die Population der Cat Ba Languren bereits 2004 mit nur noch 40 Tieren kurz vor dem Aussterben. Heute leben noch etwa 85 dieser Languren auf der Insel. Trotz der geringen genetischen Vielfalt konnten sie wichtige genetische Merkmale bewahren, die ihnen helfen, in ihrer schwierigen Umwelt zu überleben. Die Studie zeigt, dass die Languren dank genetischer Anpassungen den hohen Salzgehalt des Wassers tolerieren und so in ihrer isolierten Umgebung ohne ausreichende Süßwasserquellen überleben können.
Symbol für Anpassungsfähigkeit und dringenden Schutzbedarf
Der Cat Ba Langur steht damit sinnbildlich für die Widerstandsfähigkeit der Natur, aber auch für die Bedeutung des Artenschutzes. Das vom Zoo Leipzig gemeinsam mit vietnamesischen Partnern betriebene Cat Ba Langur Conservation Project hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Lebensraum dieser außergewöhnlichen Tiere langfristig zu sichern und ihre Population zu stabilisieren. Trotz der Erfolge bleibt das Überleben dieser seltenen Primaten fragil und Naturschutzmaßnahmen sind notwendiger denn je.
Die Cat Ba Languren zeigen, wie wichtig Artenschutz ist und wie gut sich die Natur an veränderte Bedingungen anpassen kann. Trotz positiver Entwicklungen bleibt ihr Bestand bedroht und gezielte Schutzmaßnahmen sind weiterhin notwendig. Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, wie wichtig der Erhalt natürlicher Lebensräume angesichts des Klimawandels und menschlicher Einflüsse ist.
Neben den Languren engagiert sich der Zoo Leipzig auch in einem Projekt zum Schutz des Feldhamsters, das den Erhalt dieses ebenfalls bedrohten Nagers in Sachsen fördert. Seit 2021 betreibt der Zoo eine Zuchtstation, um eine stabile Population in der Region zu sichern und gezielte Wiederansiedlungen zu ermöglichen.